Page 55 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1702-1707


                1705 – Donnerstag, den 28. Mai
           Im Beisein des Achters Löhr trägt Bürgermeister Becker ein Schreiben des Bür-
           germeisters  Stoll,  der  in  Köln  weilt,  vor,  dass  die  Münsteraner  Truppen  im
           Anmarsch seien und wahrscheinlich ein Bataillon hier nach Ahrweiler komme.
           Deshalb  habe  er,  Stoll,  unter  Mithilfe  des  Freiherrn  von  Gudenau  mit  dem
           Oberst von Münster gesprochen. Wenn der Oberst Ahrweiler verschone, solle
           er eine Zulast Bleichart erhalten. Der Rat befiehlt dem Baumeister Peter Mar-
           kenheuer, auf der Schützbahn auf Kosten der Stadt ein Brauhaus zu erbauen.
           Gulach von Staffel zahlt dem Baumeister eine Strafe von 1 tlr.

                1705 – Freitag, den 19. Juni
           Der regierende Bürgermeister legt dem Rat einen Befehl des Hohen Domkapi-
           tels vor. Die Stadt hat noch Vorspannpferde zu liefern. Der Jude Levi hat mit
           seinen vier Ochsen im Korn Schaden angerichtet. Er zahlt 1 gld Strafe und dem
           Förster 12 alb. 210
           Die Ramersbacher dürfen ihre Pferde an der Alten Mauer weiden lassen. Der
           Schultheiß zu Kesseling zahlt Strafe, weil er einen Eichenbaum gefällt hat. Der
           Magistrat  wählt  Johannes  Riskirchen  zum  Kirchen-,  Johannes  Ramershoven
           zum Gilden- und Jakob Angermond zum Hospitalsmeister. Im Streit der Vor-
           kinder  [Stiefkinder]  Heinrich  Krupps  gegen  ihre  Stiefmutter  Ursula  Rick  hat
           diese Gelegenheit, binnen 8 Tagen auf die Einrede ihrer Stiefkinder zu antwor-
           ten.

                1705 – Sonntag, den 21. Juni
           Das Hohe Domkapitel befiehlt dem Rat, am 24. Juni wegen des Baurbans oder
           des halben Pferdts und der Wagen mit den nötigen Nahrungsmitteln in Alken
           zu erscheinen. 211
           Am selben Tag wird dieser Befehl auch den Bachemern und Walporzheimern
           bekanntgegeben. Mit Stimmenmehrheit wird der Bürgermeister in dieser An-
           gelegenheit nach Köln geschickt.
           Die Förster und Feldschützen rügen.

                1705 – Freitag, den 26. Juni
           Dem regierenden Bürgermeister wird das Gehalt vorgelesen. 212
           Der Bürgermeister vereidigt die neuen Bürger. Bürgersöhne: Wilhelm Nagel-
           schmidt, Jakob Niedtges, Johannes Horst und der Müller zu Marienthal. Aus-
           wärtige:  Leonhard  Weber  zu  Walporzheim,  Christophorus  Meyer,  Antonius
           Weber, Jakob Jorst, Severin Lambert und Jakob Tilmans.  Kirchenmeister  Ris-
           kirchen, Gildenmeister Ramershoven und Hospitalsmeister Jakob Angermond
           wird ihr Gehalt vorgelesen. Sie legen ihren Eid ab.  213


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