Page 581 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747


           Peter Giffels erhält zur Erbauung einer Kammer 6 Bäume. Hermann Stahl muss
           ½ tlr Strafe zahlen, weil er Rahmen gehauen hat. Sie werden ihm weggenom-
           men. Diese 16 ½ Viertel Rahmen hat Schöffe Sartorius meistbietend für 41 alb je
           100 Stück gekauft. Dann beschließt der Rat, dass die Bierbrauer künftig je Ohm
           Bier, das ausgeführt wird, 20 alb Gebühr bezahlen müssen. Wer sich nicht da-
           ran hält, zahlt ½ Pistole Strafe. Bürgermeister Herrestorff erhält den Auftrag,
           sich um die Rückgabe des nach Ramersbach verliehenen Glöckchens zu küm-
           mern. 434

                1747 – Samstag, den 4. Februar
           Johann Huth erhält für den Wiederaufbau der Palisaden zwischen dem Ahrtor
           und dem Nölsthurn 2 ½ rtlr. Dieses Geld müssen Martin Zander und Johann
           Kriechel ersetzen, weil sie durch die Anlage von Gärten zum Umfallen der Pa-
           lisaden  beigetragen  haben.  Hubert  Ulrich  darf  sich  8  Bäume  zum  Bau  einer
           neuen Scheuer fällen. Er muss aber 8 Blaffert bezahlen. Für 10 Blaffert wird es
           dem  Hubert  Carnott  erlaubt  sich  10  Bäume  zum  Bau  seines  Kelterhauses  zu
           schlagen. Balduin Loridon muss wegen am Baumeister Großgart verübten Fre-
           velmuth  mit  Drohung  des  Stußeisens  [Gerbersprache:  Gerät  zum  Stoßen  und
           Dehnen des Leders] 1 tlr Strafe zahlen. Weil Peter Hörsch gestanden hat, den
           gehauenen Heister für einen Wetzstock gefällt zu haben, muss dieser nur ½ tlr
           zahlen. Christian Hilgers Sohn von Bachem zahlt ½ rtlr spec, weil er am Ba-
           chemer Furt einen Heister gefällt hat. Der Stadtdiener soll den Schwiegersohn
           von Engel Knieps und den Bleffert aus der Stadt weisen, weil diese ihr Bürger-
           geld  nicht  bezahlt  haben.  Den  Weinbrennern,  die  ihre  Gebühr  nicht  zahlen,
           will der Rat künftig die Brennhüte wegnehmen lassen. 435
           Am Donnerstag sollen unter Zuziehung der Achter die Soldaten in die Ober-
           und Adenbachhut umquartiert werden.

                1747 – Samstag, den 11. Februar
           Auf Antrag des Baumeisters Großgart und des Schatzhebers Peter Schaaf aus
           der Niederhut verurteilt der Rat Matheis Tibaut, seine rückständigen Steuern
           binnen 8 Tagen zu zahlen. Kommt Tibaut der Aufforderung nicht nach, wird
           sein  Weingarten  aufm  Gießchen  taxiert.  Johann  Heintzens  Billette  ist  geändert
           worden.  Deshalb  zahlt  er  jetzt  (statt  Einquartierung)  ½  tlr  Servicegeld.  Peter
           Weiß hat jetzt zwei Soldaten im Quartier. Der Rat sagt ihm zu, dass er künftig
           frei bleiben soll. Peter Opladen hat einen Soldaten 6 Wochen über die Zeit im
           Quartier gehabt. Zum Ausgleich erhält er ½ tlr vergütet. Meister Wirich Arm-
           brustmacher  hat  seinen  Vater  aufgenommen.  Deshalb  wird  sein  Billett  geän-
           dert. Er ist von Einquartierung frei, muss aber jetzt 1 gld Servicegeld zahlen.
           Bürgermeister  Schefer  verliest  das  Einladungsschreiben  für  den  nächsten
           Landtag am 20. Februar in Bonn.
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