Page 578 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747
habe noch zwei im Abstand von 10 Fuß gefunden. Man einigt sich, dass Paf-
fenholz die Mauer im Abstand von 11 Fuß von der gegenüberliegenden Heide
bauen darf. Am nächsten Dienstag soll jeder Bürger drei Eichen pflanzen. Die
Stellen werden den Huten angewiesen. Herr Alden jun. erhält vom abgestan-
denen Schatzheber aus Bachem Konrad Menzen 55 gld 6 alb aus dessen Über-
schuss. Damit sind die Forderungen Aldens abgegolten. Einstimmig beschließt
der Rat, dem Hofrat Gruben 12 Haustücker im hiesigen Wald einzuräumen.
Durch den Einfluss Grubens sind der Stadt 12 Simpla nachgelassen worden.
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Ferdinand Stahls Witwe erhält einen Baum für einen Pferdewagen oder Miß-
booch. Dieselbe hat auch die Bagage des Hauptmanns Günther nach Bonn ge-
fahren. Sie ist 2 Tage ausgeblieben. Dafür erhält sie vom abgestandenen Bau-
meister Großgart 5 gld.
Am Nachmittag übergibt der Baumeister Messenich dem Rat wegen des Nach-
lasses 257 rtlr cour 54 alb 4 hll. Von diesem Geld erhält der Ratsverwandte Mu-
tone 594 gld 10 alb 4 hll. Damit sind dessen Forderungen aus seiner Baumeiste-
rei-Rechnung beglichen.
1746 – Freitag, den 16. Dezember
Baumeister Messenich trägt vor, dass das Kloster Marienthal ober der Eltzhard
um den Kopff gegen dem Säurgen zwei große Bäume gefällt und Brennholz ge-
schlagen hätte. Dieser Ort sei unzweifelhaft hiesiger Stadt gehörig. Dennoch
schickt der Rat den Ratsverwandten Schopp, den Baumeister, den Erbge-
schworenen Adam Jacobs und die halbe Bürgerschaft der Adenbachhut in den
Wald. Wenn sie die Marienthaler Knechte am angegebenen Ort finden, sollen
sie ihnen auf Ahrweiler Hoheit den Pferdewagen und das Pferdegeschirr ab-
nehmen. Das geschlagene Holz sollen sie von Ramersbachern in die Stadt brin-
gen lassen. 426
Da die Bürger die jungen Eichen nur ganz nachlässig und faul gesetzt haben, be-
schließt der Rat, künftig von jedem gefällten Baum 1 Blaffert zu verlangen.
Rückwirkend für die letzten drei Jahre sind für die entnommenen Bäume je 2
alb zu zahlen. Mit diesem Geld will der Rat Eichenstahlen zum Loheschälen set-
zen lassen.
1746 – Samstag, den 17. Dezember
Der Ratsverwandte Schopp referiert über die gestern durchgeführte Wald-
besichtigung. Ausweislich zweier Steine seien die noch dort liegenden Stämme
weit auf Ahrweiler Hoheit gefällt worden. Dieses abermalige Spolium [Raub,
Besitzentzug] empört den Rat. Er beschließt, die Sache durch unabhängige
Zeugen und einen Notar bestätigen zu lassen. Er bittet zwei Nachbarn aus
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