Page 127 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737
baksfabrikant] hat dafür schon 6 rtlr a 80 alb bezahlt. Weiter haben bezahlt die
Erbgenahmen Gerhard Schopp namens ihres Vaters 4 rtlr, Johannes Eckenha-
gen 3 rtlr cour, Peter Ulrich 39 alb, Bernhard Schopp 1 rtlr a 80 alb. Von den
übrigen Krämern ist nicht ein Heller abgeführt worden.
Weil aber der Prozess in Wetzlar keinen Anfang nahm, gab der Baumeister den
genannten Krämern das Geld wieder zurück. Inzwischen ist ein kurfürstlicher
Befehl eingetroffen, dem Italiener Johann Joannetti bei Strafe von 50 ggld die
Bürgerschaft zu verleihen. 146
1728 – Freitag, den 3. Januar
Die beiden Honnen von Bachem Ferdinand Herschel und Niklas Eller erhalten
erblich ein Stück Driesch auf dem Callert, das Michael Bings gehörte. Da Bings
auch dem Bürgermeister Herrestorff noch Simpel schuldig ist, sollen die bei-
den Honnen dem Bürgermeister 1 tlr köln. bezahlen. Auf sein Bitten hin erlässt
der Rat dem Christian Pollig die Strafe für die Einziehung eines städtischen
Waldstückes. Die aufgelaufenen Unkosten muss Pollig aber bezahlen. Der zei-
tige Pastor präsentiert einen Auszug aus dem Vertrag über die Zusammenle-
gung der Vikarien, kraft dessen die Vikare verpflichtet sind, den Pastor in sei-
ner Arbeit zu unterstützen. Der Rat verspricht dem Pastor, ihm beim Aufbau
der Gemeinde mit allen Kräften zu unterstützen.
1728 – Freitag, den 16. Januar
Herr Ditmari stellt den Antrag, ihm das Köttergeld (Promptus) ein für alle Mal
zu streichen. 147
Als Gegenleistung bietet er an, Eingesessene, die unvermögend sind, bei Tag
und bei Nacht unentgeltlich zu behandeln. Er werde sie auch mit seiner selbst
angefertigten Medizin kostenlos versorgen. Der Rat ist damit einverstanden.
Allerdings muss der Arzt das bis jetzt aufgelaufenen Köttergeld binnen eines
Monats bezahlen, sowie bis Ostern sein Bürgergeld bezahlen und den Bürger-
eid ablegen. Lammerich Hörsch hat 10 ½ Tage an dem Haus, in dem der Orga-
nist wohnt, auf seine Kost und Trank geklennt [verputzt] und geplestert [gepflas-
tert]. Er erhält vom Hospitalsmeister Reiner Winckel dafür 8 gld 2 alb 8 hll
Lohn.
1728 – Dienstag, den 3. Februar 148
Der Schöffe Hubert Becker reist morgen in eigenen Angelegenheiten nach
Bonn und Köln. Der Rat gibt ihm den Auftrag, sich wegen der Zigeunerkinder
zu erkundigen. Nach einem kurfürstlichen Befehl soll die Stadt diese Kinder in
Bonn abholen und hier unterhalten. Becker soll sich bei Hofrat Steinmann er-
kundigen, wie es in dieser Angelegenheit steht, zumal die Heijdten ihre Kinder
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