Page 129 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737
1728 – Samstag, den 6. März
Ein Expressbote, den die Stadt bezahlen und auch noch Kost und Trank geben
muss, bringt ein Schreiben des Syndikus Dierath. Das Hohe Domkapitel hat für
kommenden Montag einen Konventionstag angesetzt und die Herren Syndici
beauftragt, die Stände umgehend dazu einzuladen. Die Stadt Ahrweiler schickt
Bürgermeister Develich. Der Schreiner Niklas Rennenberg präsentiert dem Rat
eine Rechnung für Johann Joannetti für geleistete Arbeit. Da Joannetti nicht
zahlt, bittet Rennenberg den Rat, ihm zur Zahlung zu verhelfen. Der Rat for-
dert Joannetti zur Zahlung auf. Der Rat erinnert sich aus diesem Anlass, dass
er den Italiener nicht aufnehmen wollte. 153
Man müsse aber jetzt, auf kurfürstlichen Befehl, Joannetti gegen die Erlegung
des Bürgergeldes als Bürger annehmen.
1728 – Samstag, den 20. März
Die beiden Brüder Wilhelm Ernst und Wilhelm Eberhard Herrestorff stellen
den Antrag, die 1000 rtlr, die die Stadt am 12. Dezember 1631 von Dr. Johann
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Michael Cronenberg, Syndikus der Stadt Köln , geliehen hat, und die noch
nicht zurückgezahlt sind, in Höhe von 400 rtlr in Beschlag legen zu lassen. Hin-
tergrund ist ein Kapital von 400 rtlr, die die Großeltern der beiden Brüder
Ernst Herrestorff und Anna Glaser am 27. September 1664 an die Eheleute Da-
niel Herrestorff und Margarethe Bach ausgeliehen haben. Ferner legen die
Brüder dem Rat einen Vergleich von 1684, in dem die Erbgenahmen Daniels
den Brüdern die Zinszahlung versprechen und zwar soll der Landschultheiß
Hamm diese Zahlung übernehmen. Nun hat der Landschultheiß Hamm unter
dem Vorwand des Hagelschlages die Zahlung verweigert. Der Herr von Die-
penthal als Cessionarius [Erwerber einer abgetretenen Schuld] der Maria Elisa-
beth Herrestorff, die als Klarissin auf dem Neumarkt in Köln, mit einem Drittel
für die Schuldsumme haftet, soll nun in Haftung genommen werden. Der Herr
von Diepenthal ist Miterbe der Cronenbergischen Verschreibung. Der Rat
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stimmt diesem Antrag zu. Der Beauftragte Johann Heinrich Hausmann weist
dem Rat ein Notariatsinstrument des kaiserlichen und in Wetzlar zugelassenen
Notars Johann Georg Hunerath vor und bittet, dem zeitigen Regens der Lau-
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rentianer Gymnasium zu Köln Franz Caspar von Franck-Siersdorf eine Bestä-
tigung auszustellen, dass diesem von den von Cronenburg herrührenden 1000
rtlr 500 rtlr zustehen. Die Ansprüche der Maria Katharina Gartzen , geborene
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64 Vgl. QAW IV, S. 411.
65 Johann Wimmar von Diepenthal zu Stammheim verh. mit Clara Sophia von Cronenburg.
66 Franz Caspar Franck von Sierstorff, Regens Laurentii, hatte von seiner Mutter Clara von Cronen-
burg Anspruch auf die Schuldsumme von 1000 rtlr.
67 Tochter des Johann Wimmar von Diepenthal u. der Clara Sophia von Cronenburg.
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