Page 128 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


           wiederhaben wollen. Man solle den Zigeunern die Kinder unvermerckt zurück-
           geben.

                1728 – Freitag, den 6. Februar
           Anton Kardt pachtet für ein Jahr das städtische Brauhaus für 56 gld. Wenn am
           Brauhaus  aus  Nachlässigkeit  Schaden  entsteht,  kann  der  Rat  Kardt  absetzen
           und ihn zum Schadenersatz verpflichten. Im Rechtsstreit zwischen der Löher-
           und Schuhmacherzunft und Heinrich Hartmann übergibt die Zunft ein Zeug-
           nis.  Gerhard  Devernich  wird  wegen  des  hohen  Alters  seines  Vaters  Laurens
           zum Stadtdiener ernannt. 149
           Nach dem Tod seines Vaters wird Gerhard dann auch offiziell in sein Amt ein-
           geführt. Ein Kanzleiexpressbote bringt den kurfürstlichen Befehl, die Zigeun-
           erkinder binnen zwei Tagen in Bonn abzuholen, sonst werden sie auf Kosten
           der Stadt Ahrweiler gebracht. Der Rat beschließt, die Kinder von zwei Leuten
           abholen zu lassen.

                1728 – Mittwoch, den 11. Februar
           Der Rat legt von den zehn ausgeschriebenen Simpla acht um. Baumeister Jo-
           hannes Rüttger soll sie einziehen. 150

           Am  17.  Februar  behandelte  der  Rat  einige  Rügen.  Es  wurde  verlangt,  einen
           neuen Ratsverwandten zu wählen.

                1728 – Samstag, den 21. Februar
           Ein kurfürstlicher Befehl legt fest, dass kein Handwerker aus der Stadt Köln im
           hiesigen Erzstift arbeiten darf. Ebenso darf keine Ware, die von Kölner Hand-
           werkern angefertigt wurde, hier verkauft werden. Das alles dient zum Schutz
           der  eingesessenen  Handwerker.  Reinhard  Weber  zieht  mit  seiner  Frau  nach
           Wadenheim. Gegen die Erlegung der üblichen 10 m dürfen er und seine Frau
           die  Bürgerschaft  behalten.  Johannes  Alden  wird  mit  Mehrheit  zum  Ratsver-
           wandten gewählt. 151
           Gegen diese Wahl protestiert Bürgermeister Herrestorff. Einige Schöffen hät-
           ten, weil sie außländisch gewesen seien, an der Wahl nicht teilnehmen können.
           Deshalb  seien  auch  die  von  ihm  vorgeschlagenen  fähigen  Personen  wie  Ge-
           richtsschreiber  Bossart  und  Peter  Markenheuer  jun.  nicht  zum  Zuge  gekom-
           men.  Herrestorff  protestiert  förmlich  gegen  diesen  Wahlvorgang.  Nach  einer
           erregten  Debatte  wird  Baumeister  Johannes  Alden  in  seinem  Amt  vereidigt.
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