Page 138 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


                1728 – Sonntag, den 17. Oktober
           Der Rat legt für dieses Jahr die Weinpacht auf ¾ fest. Die Stadt Andernach hat
           Ahrweiler aufgefordert, zu einem Treffen der drei Hauptstädte Bonn, Ander-
           nach und Ahrweiler am 20. Oktober nach Mehlem zu kommen. Die Hauptstäd-
           te wollen sich über ihr Vorgehen  gegen die Klage der Stadt Linz  wegen des
           quantums intra muros verständigen. Der Rat schickt den zeitigen Bürgermeister
           Hubert Becker nach Mehlem. 182-183

                1728 – Freitag, den 22. Oktober
           Bürgermeister Hubert Becker erstattet Bericht über die Ergebnisse seiner Reise
           nach Mehlem. Denjenigen Zehntherren, die ihren Anteil an den Kirchenfens-
           tern noch nicht bezahlt haben, soll der Wein in Arrest gelegt werden.

                1728 – Montag, den 25. Oktober
           Im Beisein des Gildenknechts Johann Müller gibt der Gildenmeister Gottfried
           Gies dem Rat die Weinerträge im Jahre 1728 bekannt. An Bleichart wurden 27
           Ohm ein Viertel und ein Viertel Füllwein erzielt. An Weißwein gab es 8 Ohm 8
           Viertel. Es ist kein Füllwein übriggeblieben. Auch der Kirchenmeister Heinrich
           Hoffnagel gibt im Beisein des Kirchenknechtes Wessel Schefer die Erträge be-
           kannt. Es wurden 13½ Ohm Bleichart ohne Füllwein und 8½ Ohm Weißwein,
           dazu 5 Viertel weißer Füllwein, erzielt.

                1728 – Sonntag, den 31. Oktober
           Der Bürgermeister trägt einen Brief der Stadt Andernach vor. 183
           Darin teilt die Stadt Andernach mit, von der Hauptstadt Neuss einen Brief er-
           halten zu haben, dessen Kopie sie  beifügt. Neuss teilt hierin Andernach mit,
           dass die Stadt Kempen sie im Namen der Städte des Niederstiftes gebeten ha-
           be, das Anliegen der Stadt Linz vor dem Hofrat zu unterstützen. Andernach
           will jetzt von Ahrweiler wissen, wie man sich verhalten solle. Der Rat teilt der
           Stadt Andernach mit, die drei Hauptstädte sollten bei der in Mehlem beschlos-
           senen Vorgehensweise bleiben. 184

                1728 – Mittwoch, den 10. November
           Das Kapitel des Stiftes in Münstereifel droht mit einem Prozess wegen des in
           Arrest  gelegten  Weins.  Daraufhin  zieht  der  Rat  den  Arrestbeschluss  zurück.
           Der Hofrat  Rheinbach advisiret  nachbarlig der Stadt, dass  auf Befehl des Kur-
           fürsten zu Außrottung des herrenlosen Gesindels am 11. und 12. November hier in
           der Stadt eine Visitation stattfindet.





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