Page 139 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
P. 139
1725-1737
1728 – Freitag, den 19. November
Allen Schatzhebern, die einen Überschuss erzielt haben, wird befohlen, das
Geld innerhalb der nächsten acht Tage abzuführen. Hofrat Dr. Gruben erhält
vom Rat wegen seiner geleisteten Dienste eine Zulast Bleichart von 4 Ohm ver-
ehrt. Diese Zulast besteht in dem Wein, der im Herbst in Walporzheim für die
neue Orgel gespendet wurde. Auf seine Bitten hin erhält der Schultheiß von
Ramersbach zur Erbauung seines Hauses vom Rat einige Stämme Bauholz.
1728 – Samstag, den 20. November
Der Hofrat Dierath als Syndikus hiesiger Stadt lädt zu einem Konventionstag
bei dem Generaleinnehmer wegen der franßischer Forderung wegen Odenkirchen
nach Köln ein. Der Rat schickt Bürgermeister Becker zunächst nach Bonn.
Wenn die Bonner einen Deputierten nach Köln schicken, soll Becker mitreisen,
wenn nicht, soll er umkehren. 136
1728 – Freitag, den 26. November
Hofrat Dierath teilt der Stadt mit, dass die Sache im Streit mit Linz um das
quantum intra muros für die Hauptstädte schlecht stünde. Beim nächsten Kon-
ventionstag in Köln werde Linz ganz sicher triumphieren. Der Rat beschließt,
die Bürgermeister Becker und Herrestorff zunächst nach Andernach zu schi-
cken, um sich abzusprechen. Dann sollen sie mit den Andernacher Deputierten
zur weiteren Absprache nach Bonn gehen. Sie sollen dann in Köln Rechtsge-
lehrte suchen, die die Sache der Hauptstädte verfechten können. 187
1728 – Freitag, den 10. Dezember
Vertreter der Fassbinderzunft, namentlich Johannes Nietges, Konstantin Krie-
chel, Tonnes Gies, Sohn des Anton, Michel Ippendorf und Jakob Pollig, bringen
eine Klage gegen den hiesigen Wasenmeister vor. Dieser schädige die Zunft,
indem er Fässer herstelle. Der Rat verbietet dem Wasenmeister sofort die Aus-
führung solcher Arbeiten. Er soll am nächsten Ratstag vernommen werden. Jo-
hannes Nietgens erhält vom Baumeister Johannes Assenmacher 10 gld 20 alb,
weil er dem Orgelmacher König zur Abbezahlung der Orgel Bleichart geliefert
hat. Das Geld wird König von seiner Rechnung abgezogen. 189
Die Schröter beklagen sich, dass der Wasenmeister Jakob Schmitz und Hein-
rich Lieschem im verflossenen Herbst Fässer zugemacht haben. Wenn der Rat
sie nicht bestrafe, würden sie keine Fässer mehr schrötern, die der Wasenmeis-
ter zugemacht habe. Der Rat verbietet dem Wasenmeister, solcherlei Arbeiten
auszuführen. Er solle zum nächsten Ratstag erscheinen. Die Schröter werden
angewiesen, sich jeden Boykotts zu enthalten. Christian Trumpener, der Halb-
winner des Klosterrather Hofes, zahlt 2 Pistolen auf Abschlag seines Bürger-
139