Page 141 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


           erhält auf seine Bitten hin 6 rtlr zu je 80 alb als Beihilfe für den Religionsunter-
           richt. Davon zahlen die Gilde, die Kirche und das Hospital je 2 rtlr. Namentlich
           genannte Baumeister und Schatzheber klagen vor dem Rat, dass Michael Bing
           ihnen noch Simpla und Schatz schuldig ist. Weil von Bing kein Geld zu erwar-
           ten ist, soll sein Häuschen in Bachem verkauft werden. Bürgermeister Hubert
           Becker hat den vorrätigen Gildenwein, nämlich ein Stückfass Weißwein mit 6
           ½ Ohm 2 Viertel, mit Fass für 5 rtlr minus ein Quart je Ohm gekauft. 194
           Nachmittags  haben  Ratsmitglieder,  Kirchenmeister  und  Achter  den  Kirchen-
           wein probiert. 1727 sind 14 Ohm 7 Viertel erzielt worden. Nach dem Abfüllen
           waren  es  noch  11  ½  Ohm.  Baumeister  Peter  Marckenheuer  sen.  hat  diesen
           Wein für 8 ½ rtlr gekauft. An Weißwein hat die Kirche 1727 11 ½ Ohm erzielt.
           Dieser Wein wird dem Kirchenmeister Heinrich Hoffnagel für 4 rtlr überlassen.
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           Hoffnagel darf sich allerdings kein Fassgeld abrechnen und muss dem Rat 3
           Viertel von seinem besten Wein geben. Im Jahre 1728 hat die  Kirche an Rot-
           wein 2 Fuder 1 Ohm 10 Viertel erzielt. Der Rat gibt davon 2 Ohm 10 Viertel für
           mildtätige Zwecke (ad pias causas), also verbleiben noch 11 Ohm. Diese hat der
           Kirchenmeister selbst ersteigert und zwar mit Fass für 6 rtlr 26 alb je Ohm. An
           Weißwein sind in diesem Jahr 8 Ohm 10 Viertel eingekommen. In Ermange-
           lung von Fässern sind nur 1 Ohm 10 Viertel abgefüllt worden, die dann auch
           Hoffnagel kauft. Er zahlt für Fass und Wein je 5 rtlr pro Ohm.

                1729 – Mittwoch, den 12. Januar
           Der Rat hat die Erbgeschworenen vorgeladen. Es erschienen Mattheis Hoffna-
           gel, Tilman Kriechel, Johannes Aldenhoven, Heinrich und Tonnes Gies und Jo-
           hann  Hoffnagel.  Rat  und  Erbgeschworene  überlegten  gemeinsam,  wie  der
           Wald wieder in Stand zu bringen und wie die Bürgerschaft mit Brennholz zu
           versorgen sei. 196
           Es wird beschlossen, den Wald am Bonnendahl, an der Käßrast, Nöthgenthal und
           Wadenthal in Wehr zu legen. Der Busch vom Landgraben bis an die alte Mauer
           soll als Haustücker ausgegeben werden.

                1729 – Freitag, den 14. Januar
           Der Knecht des Jesuitenhalfen wird zu einer Strafe von ½ rtlr verurteilt, weil er
           Heister für einen Schlitten abgehauen hat. Der Halfe muss die Strafe sofort be-
           zahlen. Er kann das Geld dann seinem Knecht vom Lohn abziehen. Peter Mies
           erhält 5 Stümpfe, die aber 10 Fuß lang sein müssen, zur Erbauung eines Stalles.
           Johannes Giltges kündigt sein bei der Gilde geliehenes Kapital von 200 rtlr. 197
           Am 17. Januar kam der Rentmeister von Beul Dahmen mit der Bitte um zwei
           Bäumchen für eine Schneidtbanck [Häckselbank, aber auch eine Art Hobelbank].


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