Page 140 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737
geldes. Die restliche Pistole will er spätestens bis Ostern zahlen. Derselbe erhält
vom Rat Holz für einen Pferdewagen. Der Gildenmeister Gottfried Gies erhält
den Auftrag, dem hiesigen Organisten Hermann Odendahl in Abschlag auf
sein diesjähriges Gehalt eine Pistole auszuzahlen. 190
Der hiesige Schreiner bringt der Stadt eine Rechnung über 7 gld 8 alb wegen
Arbeiten in der Kirche und im Rathaus vor. Der Gildenmeister soll ihn mit 6
gld bezahlen. Tonnes Conen erhält das nötige Bauholz für ein Haus. Der Bau-
meister soll die Stämme mit dem Statthundt zeichnen.
1728 – Samstag, den 18. Dezember
Bürgermeister Becker verlangt vom Rat seine Diäten für den letzten Konventi-
onstag in Köln. Wegen der Sache gegen Linz habe er drei Tage ausbleiben
müssen. Der Rat verurteilt Georg Heuser wegen Waldfrevels zu einer Geldstra-
fe von 1 rtlr. Ihm wird verboten, künftig mit einer Axt den Wald zu betreten.
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1729 – Freitag, den 7. Januar
Der Schlosser Everhard Gradt stellt der Stadt eine Rechnung über 18 gld 9 alb 4
hll aus. Die Arbeiten hat Gradt für die Stadt und die Kirche ausgeführt. Das
Geld soll mit dem Überschuss, den Gradt als Schatzheber erzielt hat, verrech-
net werden. Die Achter Adam Jacobs, Tonnes Gies, Johannes Riskirchen,
Mattheis Schefer und Peter Marckenheuer jun. klagen vor dem Rat den hiesi-
gen städtischen Pferdeknecht an, im Wald unermesslichen Schaden angerichtet
zu haben. Er habe ganze Bäume als Brennholz gefällt. Auch andere Bürger
würden mit Schlitten, Pferdewagen und Deukarren (Tühekahrigen) das Holz ab-
fahren. Der Schmied zu Kesseling, dortiger prümischer Schultheiß, habe sogar
Abfallholz aus unserem Wald für 40 alb nach Rech verkauft. Der Rat will am
nächsten Sonntag noch einmal auf das Verbot des Holz- und Rahmenhauens
hinweisen. Die Erbgeschworenen sollen schauen, wo im Wald Brennholz ge-
macht werden kann, ohne dem Wald und in Zukunft den Nachkömlingen zu
schaden. 192
Zunächst aber sollen an der Ahr- und Oberpforte für eine Woche strenge Kon-
trollen durchgeführt werden. Täglich sollen je ein Ratsverwandter unter Zu-
ziehung eines Erbgeschworenen oder Achters an diesen Toren Wache halten
und auf das Einbringen des Brennholzes achten. Namentlich genannte Perso-
nen stehen von Montag bis Samstag an den genannten Toren. Ferner sollen in
Walporzheim und Bachem weitere Kontrollen durchgeführt werden. 193
Der Kirchenmeister fragt nach den Preisen für den Kirchenwein nach. Eine
Ratskommission soll den firnen und den neuen Wein probieren und ihn dann
meistbietend zum Verkauf anbieten. Der Pater Concionator des Calvarienbergs
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