Page 183 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


                1731 - Mittwoch, den 23. Mai
           Der letzte Wein aus dem Jahre 1728, der für die Bezahlung der Orgel eingela-
           gert war, wird an Baumeister Laurens Krupp für 6 ½ rtlr das Ohm mit Fass
           verkauft. Der Wein ist verschalt, weil er beim Füllen und Abstechen nicht sach-
           gemäß behandelt wurde. Krupp soll beim nächsten Ratstag berichten, was die-
           se Zolast firnen Bleicharts gehalten habe.

                1731 – Mittwoch, den 6. Juni
           Baumeister Krupp gibt an, dass der von ihm gekaufte Wein 3 Ohm gehalten ha-
           be. Lammerich Hörsch erhält drei Stiepen [Stützen] Bauholz für einen Schup-
           pen.  Baumeister  Hans  Nales  Krupp  bekommt  Bauholz  zur  Reparatur  seines
           Hauses in der Ahrgasse.

           Am 10. Mai 1726 wurde eine Erhöhung des Bürgergeldes beschlossen. Alle, die
           diese Erhöhung noch nicht bezahlt hatten, sollten ihre Schuldigkeit in kürzes-
           ter Zeit abführen. 334

           Wegen der  bekannte geltklemmiger Zeitt gewährt der  Rat aber einen Aufschub
           von drei bis vier Monaten. Konrad Schleumer erscheint sofort und bittet um
           Aufschub bis zum Herbst. Der Schöffe Fechemer bürge für ihn. Heinrich Wer-
           shoven, ein Bürgersohn, der in seiner ersten Ehe mit einer Bürgertochter ver-
           heiratet war, zahlt wegen seiner zweiten Frau das 1726 auferlegte Bürgergeld
           von einer Pistole. Aus gewissen Ursachen hat ihm der Rat den Rest nachgelas-
           sen.  Die  Bürgermeister  Herrestorff  und  Becker  werden  zusammen  mit  den
           Erbgeschworenen Tilman Kriechel und Johann Aldenhoven nach Kesseling ge-
           schickt, um den dortigen Nachbarn zu erklären, dass das Gebiet am Herrentisch
           beim letzten Banngang in Wehr gelegt worden sei und drei Jahre lang nicht be-
           treten werden dürfe.

                1731 – Freitag, den 8. Juni
           Heute sind die Geschickten nach Kesseling gegangen. Weil aber bekannt wur-
           de, dass der Amtmann des Saffenburger Ländchen, der in Bongart wohnt, in
           unserem  Wald  drei  Grenzbäume  abgehauen  habe  und  Ferdinand  Geller  das
           gesehen hat,  wird der abgestandene Baumeister mitgenommen, um  auf dem
           Weg nach Kesseling der Kommission die Stelle des Waldfrevels zu zeigen. 335

                1731 – Montag, den 11. Juni
           Der Italiener Johann Joannetti, der unser Mitbürger ist, zahlt dem Baumeister
           Laurens Krupp zwei Pistolen Bürgergeld wegen seiner Frau, die eine Auswär-
           tige ist.


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