Page 186 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


           Gelsdorf aufsuchen und nachfragen, ob der Glockengießer, der in Gelsdorf ei-
           ne Glocke gießen soll, sein Fach verstünde. 340
           Zum  zweiten  solle  Herrestorff  sich  erkundigen,  ob  der  Glockengießer  auch
           ausreichende Kaution stellen könne, da er nach Aussagen von Trüchs aus Köln
           schon eine Glocke zweimal umgießen musste. Dann soll sich der Stadtschreiber
           nach Vettelhoven begeben, um nachzufragen, ob der Vogt von Krümmel in der
           nächsten Woche zusammen mit dem Freiherrn von Gudenau nach Ahrweiler
           kommen werde. Für den Fall, dass beide kommen, erhält der Bürgermeister Lic
           Herrestorff freie Hand, beide Herren zu bewirten.

                1731 – Mittwoch, den 18. Juli
           Die  Kompanie  des  Capitains  Creyer  wird  zum  fünften  Mal  umbilletiert.  Der
           Stadtschreiber Herrestorff erstattet mündlich seinen Bericht. Die Achter haben
           ohne Vorwissen des Rates ihre Achterordnung von der Hofkanzlei bestätigen
           lassen.

                1731 – Freitag, den 20. Juli
           Der Rat hat vernommen, dass wieder unverantwortlicher Schaden im Stadtwald
           entstanden ist. Deshalb sollen von nun an jeden Tag einer vom Rat, einer von
           den Achtern und einer von den Erbgeschworenen in den Wald gehen. Sie sol-
           len einen Feldschützen, Förster oder Nachschützen mitnehmen. Sie sollen nicht
           nur Macht haben, den Übeltätern das Holz, das Laub oder die Kleidung abzu-
           nehmen, sondern sie werden auch ermächtigt, die Übeltäter mit einer Geldstra-
           fe zu belegen. Dann bestimmt der Rat die 12 Nachschützen. 341-342

                1731 – Samstag, den 21. Juli
           Der regierende Bürgermeister Herrestorff berichtet im Rat über den gestrigen
           verheerenden Hagelschlag. Die Weingärten seien verwüstet, so dass die dies-
           jährige Ernte vernichtet sei. Auch für die nächsten Jahre sei nicht viel zu erwar-
           ten, da der Hagel die Weinlotten [junge, nicht verholzte Triebe am Weinstock]
           zerschlagen habe. Er habe veranlasst, dass die Achter und Erbgeschworenen in
           der Frühe ausgezogen seien, um die Schäden zu taxieren. Die  Ausgesandten
           sind  inzwischen  zurück  und  berichten  über  die  immensen  Schäden,  die  der
           Hagel auf den Äckern und Wiesen angerichtet hat. Die ganzen Körnerfrüchte
           seien ausgedroschen. Der Rat beschließt, das Gericht zu Vettelhoven  mit der
           Aufnahme  der  Schäden  zu  beauftragen  und  beim  nächsten  Quartal-
           Konventionstag sämtlicher Landstände die Befreiung von der Simpelsteuer zu
           beantragen. 342-343





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