Page 187 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737
1731 – Montag, den 23. Juli
Das Gericht zu Vettelhoven besichtigt unter Teilnahme von Bürgermeister
Eichals, Stadtschreiber Herrestorff, Baumeister Georg Schefer, Baumeister Pe-
ter Markenheuer jun. und dreier Erbgeschworener, nämlich Mattheis Hoffna-
gel, Tilman Kriechel und Johann Aldenhoven, die Hagelschäden. Das Gericht
stellt über die Schäden ein Zeugnis aus.
1731 – Donnerstag, den 26. Juli
Der Rat vereinbart mit dem Glockengießer Johann Heinrich Dinckelmann aus
Köln den Umguss des in der Pfarrkirche hängenden Glöckchens. Es wiegt et-
was mehr als 250 Pfund und klingt sehr dissonant. Der Glockengießer soll es
wieder einschmelzen und neu gießen. Der Glockengießer hält die alte Glocken-
speiß nicht für besonders gut. Er will sie aufbessern. Er soll das Glöckchen ohne
Fehl gießen, dann soll es im Kirchturm aufgehängt und geprüft werden. Wenn
es für gut befunden wird, erhält der Glockengießer für jedes Pfund Glockenspeiß
7 alb 4 hll Lohn. Kost und Trank gehen auf seine Kosten. Für jedes Pfund Speiß,
das die neue Glocke mehr wiegt als die alte, erhält er 1 gld. 343
Das volle Risiko eines fehlgeschlagenen Gusses geht auf Kosten des Glocken-
gießers Dinckelmann. In diesem Falle muss er auf seine Kosten einen neuen
Guss anfertigen.
1731 – Sonntag, den 29. Juli
Der Zimmermann Karl Barbierer hat den vereinbarten Bau der Mädchenschule
in Holz errichtet. Der Rat begutachtet das Werk, findet es gut, aber möchte
noch einige Ergänzungen ausgeführt wissen. Das Gebäude solle nicht nur al-
lein der Jugend dienen, sondern auch der Stadt zur Zierrat gereichen. Das Nie-
derlaß hinten nach der Kirche zu soll gleich dem anderen Gebäude noch ein
Stockwerk erhalten. Dann soll das ganze Dachwerk zur Beibehaltung der Gleich-
heith gebrochen werden. Die Ecke nach dem Hof bis zum Prümer Hof soll gleich
dem anderen Gebäude aufgeführt werden. Das neue Beinhaus soll von der
Ecke der Kirche an 20 Fuß lang und 8 bis 9 Fuß breit sein und eine welsche Kap-
pe erhalten. 344
Als der Rat diese Absichten mit dem Zimmermann Barbierer vereinbaren will,
gibt dieser zur Antwort, er wisse nicht, ob er dazu Zeit habe. Der Abschluss
der Vereinbarung wird verschoben. Er erklärt sich aber bereit, morgen Abend
oder übermorgen in der Frühe wegen der Abfpfehlung des Holzes und des be-
vorstehenden jungen Liechts zu erscheinen.
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