Page 184 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737
1731 – Dienstag, den 12. Juni
Die Dachpfannen auf dem Haus, das zur Mädchenschule umgebaut werden
soll, werden dem Steinfelder Müller Ferdinand Herschel für 42 alb je 100 Stück
verkauft.
1731 – Freitag, den 15. Juni
Die Kommission, die im Wald war, berichtet, ein Säumbaum, der etwas mehr
zur Saffenburger Grenze stand als die anderen, sei abgehauen und ins Saffen-
burger Ländchen gebracht worden. Jakob Tilman sagt aus, es seien noch zwei
weitere Bäume abgehauen und ins Saffenburger Ländchen gebracht worden.
Er könne aber nicht mit Bestimmtheit sagen, ob diese Bäume auf Ahrweiler o-
der Saffenburger Gerechtigkeit gestanden hätten. Beim Fällen der Bäume sei
ein Schreiner dabei gewesen, der vermutlich in Altenahr wohnt. Peter Müller
erhält Bauholz zur Reparatur seines Hauses. Baumeister Laurens Krupp zeigt
die Lieferung des geliehenen Kalks an den Amtsverwalter Breuer von Aloff an.
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Baumeister Mattheis Hoffnagel aus Bachem zeigt klaglich an, dass Baumeister
Tilman Kriechel ihn am Tag nach Fronleichnam im Beisein vieler Leute einen
Riepnes Baumeister gescholten habe. Solches könne er nicht auf sich sitzen las-
sen. Kriechel soll sich am nächsten Ratstag dafür verantworten. Den Müllern
soll befohlen werden, von samstags nach der Vesper bis Sonntagabend das
Wasser nicht zu brauchen, sondern über die Wiesen und Benden laufen zu las-
sen. Der Rat setzt Johannes Halbach, Gudenauer und Adendorfer Müller, zum
neuen Mühlenmeister an. Alle Müller sollen seinen Einladungen folgen. Wer
ausbleibt, zahlt nach Stadtpolizei-Ordnung 1 gld Strafe. Der Stotzheimer
Weingärtner, der in Marienthal wohnt, hat bislang sein Bürgergeld noch nicht
bezahlt. Wenn er nicht zahlt, soll er gepfändet werden.
Nachmittags legt der Baumeister Mattheis Schefer zwei Rechnungen vor. Die
erste Rechnung betrifft an die Stadt und an die Gilde gelieferte Waren. Die
Rechnung beläuft sich auf 113 gld 22 alb 8 hll. Davon hat die Gilde 61 gld 14
alb bezahlt. Die zweite Rechnung betrifft die Stadt allein. Sie beläuft sich auf 86
gld 14 alb. 337
Der Baumeister soll die Rechnungen mit dem Guthaben in seiner Baumeisterei-
Rechnung verrechnen.
1731 – Montag, den 18. Juni
Die Erhöhung des Bürgergelds vom Jahre 1726 gestaltet der Rat so, dass einge-
sessene Bürgersöhne und Wittmänner, die Auswärtige heiraten, 20 gld geben
sollen. Der Bürgersohn Heinrich Hilberath, der eine Auswärtige geheiratet hat,
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