Page 198 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


           die Ausgaben in Rechnung, dazu noch ½ Pistole für die gehabte Unruhe. Der Rat
           beschließt, dass die Stadt und Hospital ihm je 10 gld und die Gilde 15 gld 5 alb
           6 hll geben sollen. Der Stadtdiener erhält auf seine Bitten hin wegen seiner im
           Sommer gehabten Mühe bei der Ahrregulierung zusätzlich 1 ml Korn. 369

                1731 – Freitag, den 14. Dezember
           Die Schuhmacherzunft beklagt sich über den Domschultheiß Peter Kriechel aus
           Walporzheim.  Dieser  habe  einen  fremden  Schuhmacher  bei  sich  aufgenom-
           men.  Das  sei  zum  Nachteil  der  hiesigen  Zunft.  Der  vorgeladene  Domschul-
           theiß gibt zu, einen Schuster aus Pützfeld bei sich gehabt zu haben, der ihm in
           seinem Haus  zwei Paar Schuhe  anfertigte. Die  Kontrahenten einigen sich so,
           dass  Kriechel  wegen  der  Übertretung  1  rtlr  zahlt.  Für  die  Kosten  der  Ver-
           handlung gibt er ½ tlr. Der Domschultheiß verspricht, künftig keinen fremden
           Schuhmacher mehr zu beschäftigen. Wilbert Pollig erhält vom Gildenmeister 5
           gld zurück. Er hatte für ein Gildenfeld Schatz und Simpel bezahlt, obwohl er
           davon befreit war. 370
           Peter Chrysant erhält ebenso wegen eines Gildenfeldes 5 gld zurück. Das Klos-
           ter Marienthal möchte vom Rat ein Zeugnis über seine Liegenschaften im Be-
           zirk der Stadt Ahrweiler haben. Das Kloster hat eine Mühle, 8 mg Weingarten,
           4 mg Wiesen und 6 mg Artland. Davon hat das Kloster 3 gld 20 alb 9 hll an
           Simpelsteuer zu zahlen. Der Rat beschließt, dem Kloster nur ein Zeugnis über
           die Höhe der Simpelsteuer auszustellen. Wegen des Zeugnisses über die Lie-
           genschaften möge das Kloster sich an den Generaleinnehmer von Geyr wen-
           den. Der Leiendecker Stefan Schauth übergibt eine Rechnung über abgeholte
           und  bezahlte  Leien  für  die  hiesige  Mädchenschule.  Der  Baumeister  Laurens
           Krupp soll ihm 3 rtlr bezahlen. Die Recher Eingesessenen, der Bürgermeister
           Peter  Wirtz,  Tonnes  Gies,  Johann  Hostert  und  Johann  Rössel,  bezahlen  dem
           Baumeister Laurens Krupp den Diemlohn für 40 Schweine, die vom 7. Oktober
           an im Ahrweiler Wald gemästet wurden. 371
           Die Recher Eingesessenen bezahlen 30 rtlr zu 80 alb für insgesamt 41 Schweine.
           Ein  Schwein  wurde  ihnen  vom  Rat  nachgelassen.  Morgen  oder  übermorgen
           wird die Herde den Wald verlassen.

                1731 – Freitag, den 21. Dezember
           Die Eingesessenen von Rech bitten den Rat, ihre Faselschweine in die Waldstü-
           cke treiben zu dürfen, wo schon die Mastschweine waren. Der Rat gibt der Bit-
           te nach. Für jedes aufgetriebene Faselschwein sollen die Recher wöchentlich 2
           alb 8 hll bezahlen. Die Recher stimmen dem zu, aber mit dem Vorbehalt, dass,
           wenn die Faselschweine wegen Kälte oder Schnee nicht aufgetrieben werden
           können, sie auch nichts zu zahlen haben. Schon am nächsten Tag werden 18


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