Page 202 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737
Am Nachmittag erstatten die mit der Prüfung der neuen Zunftordnung der
Schneider und Pelzer beauftragten Kommissare Bericht. Der Stadtschreiber soll
das Prüfungsergebnis der Zunft mitteilen. Eine Ratskommission bestehend aus
den Bürgermeistern Lic Herrestorff und Becker, dem Schöffen Fechemer und
den Ratsverwandten Bossart und Schefer hat die Schatzbücher aus den Jahren
1699 bis 1730, soweit sie noch vorhanden sind, überprüft. Es wird beschlossen,
dass alle Schatzheber, die mehr ausgegeben als eingenommen haben, umge-
hend zufrieden gestellt werden sollen. Die an der Prüfung Beteiligten sollen
neben den Verzehrkosten in Höhe von 7 gld 16 alb an Aufwandsentschädi-
gung pro Tag und Person 1 gld erhalten. Die gleiche Aufwandsentschädigung
sollen künftig auch die beiden Deputierten [zum Landtag] erhalten. 383
1732 – Samstag, den 26. Januar
Eine Ratskommission prüft im Beisein des Pastors die Rechnungen des abge-
standenen Kirchenrechners Laurens Krupp aus den Jahren 1729 und 1730. Im
Jahre 1729 betragen die Einnahmen 650 gld 11 alb 2 hll und die Ausgaben 761
gld 8 alb 6 hll. Im Jahre 1730 hat Krupp 588 gld 15 alb 2 hll eingenommen und
704 gld 2 hll ausgegeben. Insgesamt schuldet die Kirche dem Kirchenmeister
also 226 gld 6 alb 4 hll. 384
Peter Rodder aus Beller, der die Gildengüter im Kirchspiel Ringen gepachtet
hat, trägt im Rat vor, dass er als Pacht 8 ml reines Korn Ahrweiler Maß zu ent-
richten habe. Diese Pacht sei zu hoch, er bitte um Nachlass. Nach Rücksprache
mit dem Pastor lässt der Rat dem Halfmann 1 ½ ml Korn nach. Gleichzeitig
wird ihm auferlegt unter Zuziehung von zwei Ratsmitgliedern und den jewei-
ligen Grenznachbarn alle Gildengrundstücke neu abzusteinen. Gleichzeitig be-
zahlt der Gildenhalfmann den trockenen Weinkauf mit 1 Pistole in Gold. Von
dieser Pistole erhält der Pastor 15 gld für ein kleines silbernes Ziborium. Das
Geld hat der Pastor vorgelegt. Den Rest der einen Pistole, nämlich 1 gld 11 alb
bekommt Stadtschreiber Herrestorff gegen Unterschrift.
1732 – Mittwoch, den 30. Januar
Der Bildhauer Isaac Ferber hat zwei Skulpturen angefertigt. 385
Eine zeigt Christus. Sie ist 4 ½ Fuß lang und für das Missionskreuz bestimmt.
Die andere zeigt ebenfalls Christus und ist für die Sakristei bestimmt. Das
Bildnis am Missionskreuz soll mit der Bemalung 7 rtlr cour und das andere 1
rtlr 26 alb kosten. Die Skulptur auf dem Missionskreuz soll die Buchstaben
J:N:R:J: tragen.
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