Page 278 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737
1735 – Samstag, den 15. Januar
Der Rat stellt Überlegungen an, wo man den Bürgern im Wald Brennholz an-
weisen kann und welche Stücke in Wehr gelegt werden müssen. Die Bürger-
meister Eichas und Becker werden mit den Erbgeschworenen in den Wald zur
Inspektion geschickt.
Am Dienstag, dem 18. Januar, berichteten sie damals beim gehaltenen prümi-
schen Geding, dass Michael Jöbges aus Rech mehr als einen Pferdewagen
Rahmen im Ahrweiler Wald geschlagen habe. Der Amtmann Dresen zu
Bongart soll deswegen den Übeltäter zum 22. Januar in das Haus des Bürger-
meisters Gruben laden.
1735 – Samstag, den 22. Januar
Heute findet eine Zusammenkunft wegen des Michael Jöbgen statt. Ungeachtet
des Ladungsschreibens des Amtmanns Dresen bleibt Jöbgen aus. Es sind 2 rtlr
Kosten aufgegangen. Diese verteilen sich so: Bürgermeister Gruben 1 gld 16
alb, Bürgermeister Eichas 20 alb, Bürgermeister Becker 20 alb, Gerichtsschrei-
ber Bossart als Ratsverwandter 20 alb, Stadtschreiber Herrestorff 1 gld 16 alb,
Tilman Kriechel als Erbgeschworener 13 alb 4 hll und der Stadtdiener für die
Ladung 6 alb 8 hll.
Der Stadtschreiber soll nochmals den Amtmann Dresen um Ladung des Jöbgen
bitten. 657
1735 – Donnerstag, den 27. Januar
Die Förster und Feldschützen rügen. U.a. hat die Frau von Christian Ernst ei-
nen Korb Trauben gestohlen. Sie wird dafür ins Trillhausgen gesetzt. Sollte sie
noch einmal erwischt werden, muss sie an den Pranger. Beim dritten Mal wird
sie der Stadt verwiesen. Dem Knecht des Niklas Eller werden wegen seines
Ungehorsams durch den Stadtdiener die Kleider weggenommen. 658-659
Die Witwe Kültz erhält das nötige Bauholz für zwei Treff. Der Gerichtsschrei-
ber Bossart gibt an, seine vor 8 Jahren gekauften Haustücker, an Bauer Clas Bönt-
gen gelegen, seien durch das Reisermachen für das Ahrwehr total ruiniert. Die
Erbgeschworenen sollen ihm andere Haustücker anweisen.
1735 – Freitag, den 4. Februar
Der Stadtdiener von Linz überbringt ein Schreiben von Hofrat und Syndikus
Dierath. 659
Darin fordert Dierath die Landstände auf, sich am nächsten Samstag in Köln in
der Generaleinnehmerei einzufinden, weil ein kaiserliches Schreiben angelangt
sei.
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