Page 280 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737
1735 – Freitag, den 25. Februar
Der abgestandene Baumeister Hans Nales Knieps ist schon mehrmals aufgefor-
dert worden, sein Manual-Buch [Handbuch] dem zeitigen Stadtschreiber vorzu-
legen, damit dieser die Rechnungen schreiben kann. Wenn Knieps das Manual-
Buch nicht binnen 8 Tagen ausliefert, soll er 2 rtlr Strafe zahlen. Die Bür-
germeister Eichas und Becker sollen die Rückstände im Hospitalsbuch und der
Schöffe Fechemer und Gerichtsschreiber Bossart die Rückstände in den Kir-
chenrechnungen auflisten. Damit die Jahrgedächtnisse fleißiger gehalten wer-
den können, sollen sie mit ihren bestimmten Tagen herausgeschrieben und den
Vikaren mitgeteilt werden. Diese sollen sie dann am Sonntag vorher von der
Kanzel verkünden. 664
Jeder, der ein Grundstück hinter dem Ahrwehr liegen hat, soll das innerhalb
von 8 Tagen angeben. Der Rat setzt für kommenden Mittwoch für alle Bürger
Hand- und Spanndienst an der Ahr an, wie Pfähle einschlagen, das Wehr mit
Grund befahren, Steine, Weiden und Stahlen setzen. Servatius Bröhls Witwe
klagt, die Gilde verlange von ihr Zinsen. Das beliehene Grundstück aber besä-
ßen die Erbgenahmen des Schöffen Mattheis Schefer. Die Erbgenahmen sollen
Stellung nehmen. Der Prior zu Marienthal beschwert sich, weil einige Bäume
auf der Walporzheimer Seite gefällt und dann auf Saffenberger Gerechtigkeit
geschleift wurden. Die Stämme wurden für das Ahrwehr gebraucht. Ebenso sei
einiger Grund von diesseits abgefahren und auf Klostergrundstücken abgela-
gert worden. Die Walporzheimer sollen das besichtigen und den Schaden fest-
stellen. 665
Der auf den Straßen liegende Unflath muss binnen 8 Tagen weggeschafft wer-
den. Die Säumigen sollen die Kosten tragen und dazu noch eine Strafe zahlen.
Niklas Schopp soll den Unflath vor seiner Tür entfernen. Er entgegnet, er habe
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dort einen Kellergrath . Der Rat erlaubt dem Schopp den Kellergrath. Er darf
aber trotzdem dort keinen Unflath abladen. Morgen sollen sich die Erbge-
schworenen nach der ersten Messe in Bürgermeister Eichas´ Haus treffen, um
einen Orth zwischen der Ahr und der obersten Brücke zu besichtigen. Am
Montag sollen sich alle Huten treffen, um den öffentlichen Weg auf der Gisemer
Weegscheid zu verbreitern. Die Schränke in der Registratur sind fertig. Bürger-
meister Gruben, die beiden Brüder Herrestorff, Bürgermeister Becker und Ge-
richtsschreiber Bossart sollen die Briefe aus der Kiste nehmen, durchlesen, re-
gistrieren und in den Schränken ablegen. 666
Die Jesuiten von Düren haben einen Brief übergeben. Mit der Antwort soll bis
zur Rückkehr des Stadtschreibers Herrestorff gewartet werden. Der Feldwebel
Bütter bittet, seinen Hauswirt zufriedenzustellen. Der Rat lehnt das ab. Der
98 Treppeneingang zum Keller für die beiden Balken, auf denen die Weinfässer aus dem Keller ge-
zogen werden.
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