Page 274 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


                1734 – Samstag, den 9. Oktober
           Der  Rat  schickt  den  Stadtschreiber  Herrestorff  nach  Bonn.  Man  hat  vernom-
           men, dass die dort im Feldlager liegenden kurkölnischen Truppen in ihre Win-
           terquartiere  eingewiesen  werden  sollen.  Herrestorff  soll  mit  Hofrat  Dierath
           verhandeln, damit Ahrweiler von den Einquartierungen frei bleibe. 641
           Vor  allem  wegen  der  bevorstehenden  Traubenlese  solle  die  Stadt  verschont
           werden. Allen, die dabei helfen, soll ein Präsent an Geld oder neuem Wein ver-
           sprochen werden.

                1734 – Samstag, den 16. Oktober
           Der Rat legt zusammen mit den Achtern 6 Simpla zum Termin 1. November
           um. Gerichtsschreiber Bossart erhält einen Baum für einen Kuhtrog. Der Lese-
           beginn für die weißen Trauben wird auf Dienstag, den 19. Oktober, festgesetzt.
           Am  Sonntag,  dem  24.  Oktober,  legte  der  Rat  die  Weinpacht  auf  den  fünften
           Teil fest.

                1734 – Samstag, den 13. November
           Peter Werres hat für die Stadt 4 Malter Kalk geliefert. Der Kalk wurde für das
           Glockhaus gebraucht. Werres reicht eine Rechnung über 57 gld 10 alb 8 hll ein.
           Nach Abzug des Bürgergeldes zahlt ihm der Baumeister die restlichen 8 gld 1
           alb 8 hll aus. Der Nagelschmied Hans Adam Schefer klagt gegen die Hammer-
           zunft. Die lasse die Zunftartikel auf Kosten der Zunft bestätigen, wenn aber ein
           Nagelschmied  ein  Zeugnis  brauche,  müsse  der  Nagelschmied  das  auf  seine
           Kosten nehmen. Der Rat will sich in Bonn und Andernach kundig machen, wie
           das  dort  gehandhabt  wird.  Johann  Halbach  erhält  Bauholz  für  ein  Haus  am
           Wall. Die Patres vom Calvarienberg bitten um Brennholz. 643
           Die Erbgeschworenen Johann Hoffnagel und Wilhelm Theisen sollen ihnen 30
           Karren unurbahres Holz in der Eltzerhardt anweisen. Laurens Krupp wird eröff-
           net, er müsse laut Dekret vom 2. März 1719 und dem 25. August 1724 wegen
           des  großen  Gestanks  seine  Lohbütten  binnen  3  Monaten  ausheben  oder  sie
           werden auf seine Kosten entfernt.

                1734 – Freitag, den 19. November
           Die Förster und Feldschützen rügen. U.a. meldet der Feldschütz  der Nieder-
           hut, Johann Großgarts Frau habe im unteren Auel auf Herrn Markenheuers sen.
           Feld Rüben gestohlen und in der  Schellengasse Grummet [zweiter Grasschnitt]
           gekrautet. Der Förster der Niederhut Johann Kemmerling hat das ganze Jahr
           über keine Klagen vorbringen können. Er muss innerhalb von 24 Stunden 1 rtlr
           Strafe erlegen. 645




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