Page 286 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
P. 286

1725-1737


           den aus der Armenrenth [Einnahmen der Gilde] bezahlt. Der Rat gesteht dem
           Arzt  und  Apotheker  ein jährliches  Gehalt  von  34  tlr (ad  52  alb)  zu.  Hubrich
           Carnott erhält für durchgeführte Fahrten 2 gld. 687

                1735 – Samstag, den 11. Juni
           Der Rat tagt unter Zuziehung der Achter. Der Vertrag mit Vanck wird verle-
           sen. Weil ein Wundarzt fehlt, stimmt die Versammlung dem Vertrag zu. Der
           gereonische Müller Matthias Schefer erhält Bauholz für einen Wagen. Wilhelm
           Theisen bringt eine Rechnung über 14 gld 20 alb ein. Der abgestandene Bau-
           meister Jacobs soll ihm 8 gld 8 alb 8 hll zahlen. Katharina Messenichs Schnur
           [Schwiegertochter] ist ständig mit der fallenden Krankheit [Epilepsie?] behaftet.
           Deshalb  soll  sie  zu  einer  Frau  ins  Hospital  getan  werden.  Matthias  Heinrich
           Vanck sagt dem Rat zu, sich in Ahrweiler niederzulassen. Cassian Natterer bie-
           tet an, einen Kanal vom Mühlenteich zum Brauhaus zu legen und einen Pütz,
           18 Fuß tief und 4 bis 5 Fuß breit, anzulegen. Er verlangt 14 rtlr. 688
           Man einigt sich auf 11 rtlr. Der Rat wählt Johann Appel und Wilhelm Fechemer
           zu neuen Marktgeschworenen.

                1735 – Freitag, den 17. Juni
           Bürgermeister  Lic  Herrestorff  trägt  eine  Simpelausschreibung  über  5  Simpla
           vor.  Das  Geld  muss  binnen  8  Tagen  bei  der  Generaleinnehmerei  abgeliefert
           werden,  sonst  droht  die  Exekution.  Hermann  Lutsch  erhält  Bauholz  für  eine
           Quetschkelter und Michael Schültzgen für eine Scheune. Baumeister Hans Nales
           Knieps hat einen öffentlichen Weg entlang seines Feldes eingezogen. Der Rat
           zitiert ihn zur nächsten Ratssitzung. 689
           Als der Stadtdiener ihm die Ladung bringt, weigert Knieps sich zu kommen.
           Der  Stadtdiener  meint,  der  Geladene  sei  etwas  betrunken  gewesen.  Der  Rat
           verurteilt Knieps auch wegen der am Sonntag Laetare auf dem Rathaus began-
           genen Exzesse zu 5 Viertel Wein, die er am Sonntag nach der Vesper als Strafe
           abliefern soll. Weigert er sich, muss er 10 rtlr zahlen. Baumeister Georg Schefer
           erhält einen Baum für Balken.

           Am Samstag, dem 18. Juni, wurden die 5 Simpla umgelegt.

                1735 – Mittwoch, den 22. Juni
           Der  Rat  verurteilt  einige  Bürger  wegen  versäumter  Wache.  Jakob  Strasfeld
           zahlt 17 alb 4 hll, Jakob Nietges, Hans Peter Baur jeder ½ Kopfstück, Wilbert
           Karth 1 Kopfstück, Johann Birkenschenck und Johann Clausen jeder ½ Kopf-
           stück. 690




             286
   281   282   283   284   285   286   287   288   289   290   291