Page 402 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1737-1743
Der Schöffe und Gerichtsschreiber Bossart hat seit vielen Jahren das Schulgeld
unentgeltlich eingezogen und verwaltet. Für diese Mühwaltung hat der Rat ihn
vom Baumeisteramt freigestellt. Bossart ist bereit, die Aufgabe weiter zu über-
nehmen. Daraufhin sagt der Rat ihm einstimmig zu, ihn weiterhin vom Bau-
meisteramt freizustellen. Bossart soll aber 45 tlr für den Ahrbrückenbau bezah-
len. Diese 45 tlr liefert Bossart an Bürgermeister Becker, der sie in sein Annota-
tionsbuch einträgt. 274
1740 – Sonntag, den 28. August
Die noch vorrätigen 3 Ohm 10 Viertel Grabenbleichart werden meistbietend an
Baumeister Nikolaus Schopp verkauft, das Ohm für 16 ½ rtlr cour.
1740 – Dienstag, den 30. August 274
In Anwesenheit des gesamten Rates, des Herrn Pastors und vieler Zuschauer
wird der Grundstein für die neue Ahrbrücke gelegt. Der Pastor Pater Maurus
Eigell hat in den untersten Stein eine Kapsel mit Reliquien eingelegt. Dann hat
der Pastor den Stein gesegnet. Nach einem Vaterunser und einem Ave hat er
den Segen des Allmächtigen auf das Werk herabgerufen. Die anwesenden Her-
ren haben alle ein Kopfstück oder ein halbes Kopfstück in den Stein gelegt.
Danach hat der regierende Bürgermeister Hubert Becker den ersten Streich auf
den Grundstein getan. Bürgermeister und Rat geben dann zur Feier des Tages
dem Baumeister Franziskus Feldmüller, dem Maurermeister und den Opper-
leuten eine Portion Wein.
1740 – Samstag, den 3. September
Der Rat beschließt, sämtliche fremden Bettler aus der Stadt zu halten. Die ein-
heimischen Armen dürfen dienstags, donnerstags und samstags betteln. Die
Esel des Arburger Müllers Mattheis Wollschläger haben im Weingarten von
Gerhard Devernich die Lodden abgefressen. Der Müller zahlt 1 gld Strafe.
Everhard Gradt erhält Bauholz. 275
Anton Rennenberg hat am Dienstagmorgen um 8 Uhr im Rat zu erscheinen
und seine Kirchenschuldigkeit zu bezahlen, bei Strafe von 1 rtlr. Hubertus Ap-
pel kauft sich vom Amt des Baumeisters für 100 rtlr frei. Er soll aber alle Privi-
legien eines Baumeisters genießen. Das Geld wird für den Bau der Ahrbrücke
verwendet. Michael Bing, seinem verheirateten Sohn und dessen Frau wird der
Turm am Wall [Kanonenturm] gegenüber dem Canzlershoff vermietet. Bing
muss den Turm in einen wohnbaren Zustand bringen und zahlt drei Jahre kei-
ne Miete. Nach drei Jahren gibt er 1 rtlr Mietzins jährlich. Die Meister der
Hammerzunft bringen Anträge und Schriftsätze im Streit mit Meister Johannes
Huth vor. Der Rat leitet die Schriftstücke an Huth zur Stellungnahme weiter.
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