Page 407 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1737-1743
über die Verteilung des noch ausstehenden Lohnes des verstorbenen Glöckners
Hans Jakob Westenburg. Am Martinstag waren 3 ½ ml Korn für den Glöckner
fällig. Seine jüngste Tochter soll davon 1 ml, die drei übrigen Schwestern je ½
ml und der neue Glöckner, der seinen Dienst an Martini 1740 begonnen hat,
auch 1 ml haben. Die Ratsmitglieder Alden und Paffenholz haben den Glo-
ckenturm besichtigt. Sie haben dort folgende Gegenstände vorgefunden: zwei
Kisten, zwei Schränkchen, drei Auszüg [Schubladen] von Eichenholz, ein sil-
bernes Kreuz für das Laurentiusbild, einen Communicantenbecher aus Zinn. Alle
diese Gegenstände haben sie dem neuen Glöckner übergeben. Folgende Perso-
nen haben noch Schulden beim Hospital: Gerhard Goddertz, Johann Schmitt-
ges Witwe, Anton Rennenberg wegen Heinrich Großgart, Johannes Großgart
wegen Thederich Menzen, Heinrich Wershofen, Lambert Hörsch wegen 49 gld.
Die Erbgenahmen V. Weiß haben seit über 40 Jahren der Gilde keine Zinsen
mehr bezahlt.
Nachmittags bezahlt der abgestandene Kirchenmeister Heinrich Hartmann
seine Schuldigkeit mit 25 gld 10 alb 5 hll. Dieses Geld erhält Bürgermeister Be-
cker, weil er beim Orgelmacher Odenthal mit 10 rtlr in Vorlage getreten ist.
Dann laterisiert der Rat Rechnungen des Baumeisters Hubert Wolff, Simpel-
Hebzettel und die Umlage wegen der Soldaten.
1740 – Dienstag, den 29. November
Bürgermeister Becker und Develich verpachten die Kapellengüter zu Bachem.
Michael Schültzgen hatte folgende Güter in Pacht: 3 pt am Schoiß, 2 pt eben-
dort, 1 ½ pt an der Seite der Kirche. Felder: 1 mg auf Stommerberg, 1 mg auf der
Vallersgaßen, 4 pt daneben am Kreuz, 4 pt am Meisengarden. Wald: einen Busch
auf Gesart von ungefähr 200 Rahmen. 291
Diese genannten Güter verpachtet der Rat nun an Johannes Michels und Jakob
Münster je zur Halbscheid auf 12 Jahre. Der Pachtvertrag kann frühestens nach
6 Jahren gekündigt werden. Die Pächter sollen das Feld auf der Vallersgaßen je-
der zur Halbscheid in Weingarten umändern. Auf dieselbe Weise erhält Johan-
nes Kleefuß die Güter der Kapelle St. Anna, die vorher Michael Menzen inne-
hatte. Auch er soll ein Feld auf Steingen in Weingarten umwandeln. Alle Päch-
ter müssen Schatz und Simpla selbst tragen. Von den Weingärten geben sie die
Halbscheid der Trauben als Pacht.
1740 – Freitag, den 2. Dezember
Zusammen mit den Achtern hört der Rat die Rechnung des abgestandenen
Baumeisters Hubert Wolff ab. Aus der Rechnung geht hervor, dass die Wein-
und Bierakzise, für die die Kommissare Lic Herrestorff und Gerichtsschreiber
Bossart zuständig gewesen sind, noch nicht eingezogen sind. Ebenso ist es mit
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