Page 469 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747
von Herrn Prokurator Schrey eingeschickte Rechnung über 49 gld 5 alb 4 hll
hat der Baumeister gestern bezahlt. Der Rat beschließt einstimmig, dass in die-
sem Jahr der Vogel abgeschossen wird. Der hiesige Stadtfeldscher Matthias
Starck hat sich mit 100 tlr vom Baumeisteramt freigekauft. Die Hälfte des Gel-
des zahlt er gleich, die andere Hälfte nach dem Herbst. 5
1744 – Montag, den 4. Mai
Die Müller sind vor den Rat geladen. Der Marktmüller ist nicht erschienen.
Nachdem der Bürgermeister sie an ihre Pflichten erinnert hat, setzt der Rat den
Eltzer Müller Johannes Halbach für dieses Jahr als Mühlenmeister an. Die drei
Bürger, die sich vom Baumeisteramt abgekauft haben, müssen am nächsten
Ratstag die Hälfte ihrer Summe zahlen. Hans Georg Theisen hat sich in der
Ahrhut vom Schatzbuch mit 4 ½ rtlr freigekauft. Die Hut soll ihm das Geld zu-
rückzahlen. Theisen muss das Bachemer Schatzbuch annehmen. 6
Die beim letzten Ratstag nicht erschienenen Schatzheber und Förster sind jetzt
anwesend und schwören ihren Eid. Der Rat hat Lambert Lützeler einen Bau-
platz am Ahrtor neben dem Nagelschmied Simon Fell angewiesen. Der Magist-
rat sagt ihm jetzt auch das notwendige Bauholz zu. Johannes Kriechel erhält
den Weingarten auffm Griendt zwischen der Olligs- und der Lohmühle gegen
die Halbscheid auf 12 Jahre zur Pacht. 7
Die Frau des Stadtbrauers Anton Müller bezahlt 10 rtlr spec vom schuldigen
Brauhausgeld. Morgen soll der Bann begangen werden. Dazu sind die Erbge-
schworenen, die neuen Förster und der Stadtschreiber verpflichtet. Nachher
soll im Rat darüber referiert werden. Dem Adenbacher Feldschützen Wilhelm
Everhard Schefer ist erlaubt worden, einen zuverlässigen Bürger als Hilfskraft
einzustellen. 8
Dem verurteilten Peter Gies befiehlt der Rat nochmals eindringlich, die Flösser
bei Strafe von 2 rtlr zuzumachen. Folgt er diesem Urteil nicht binnen 8 Tagen,
verdoppelt sich die Strafe, und die Stadt lässt die Flösser auf Kosten des Beklag-
ten zuwerfen.
1744 – Dienstag, den 5. Mai
Heute ist unter Leitung von Baumeister Rigans der Bann begangen worden. 9
Schöffen, Ratsverwandte, Erbgeschworene und Förster fanden alle Grenzsteine
in Ordnung. Nur haben die Eiffeler und Recher hier und dort Gesträuch und
Gestrüpp abgeschlagen. An einer Stelle aber haben die Staffeler einen Grenz-
baum, eine dicke Eiche, gefällt. Die Eiche stand zweifellos auf Ahrweiler Ge-
rechtigkeit. Alle sind am sogenannten Herrentisch erschienen und haben die
gewöhnliche Portion comme à la Campagne genossen. 10
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