Page 472 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747
Wilhelm Everhard Schefer, angesetzter Feldschütz in der Adenbachhut, kauft
sich mit 6 gld vom Feldschützenamt frei. Er muss aber einen anderen Schützen
benennen. Vor dem Rat einigen sich Meister Probst und Wilhelm Rothaar über
die Zahlung der rückständigen Miete. Nach Abzug der Unkosten von Probst
zahlt Rothaar für das Jahr 1743 noch 1 rtlr 64 alb. Meister Hubert Schiefer er-
hält vom Baumeister Anton Kriechel für geleistete Arbeiten 7 gld 20 alb. Der
Schöffe Schefer erhält 3 Bäume als Bauholz. 20
1744 – Samstag, den 30. Mai
In der Nacht vom 27. auf den 28. Mai hat der eingefallene Frost in den Wein-
gärten großen Schaden verursacht. Mitglieder des Magistrats sollen unter Zu-
ziehung von je zwei Schöffen aus dem Ländlein Saffenburg und aus dem Waden-
heimer Thal am 2. Juni eine Schadensaufnahme durchführen und dann berich-
ten. Christoffel Raths bestreitet, einen Heister abgehauen zu haben, wie der
Feldschütze Matheis Hilgers angegeben hat. Raths verlangt eine Gegenüber-
stellung, die am nächsten Ratstag durchgeführt werden soll. 21
Weil die Simpel zum Termin Purificationis BMV längst umgelegt, die Hebzettel
aber dem Baumeister Anton Kriechel nicht ausgehändigt worden sind, soll
Kriechel nun die Simpla einziehen. Kriechel weigert sich, da seine Amtszeit
abgelaufen sei. Der Grund für die Nichtweitergabe war die Hoffnung, dass die
Simpla ermäßigt würden. Die Baumeister Mutone und Kriechel bitten den Rat,
gegen die Lantershofener und Ramersbacher Steuerrückständigen vorzugehen.
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Der Rat fordert die Rückständigen auf, die Steuern binnen 8 Tagen an die
Baumeister abzuführen, da sonst ihre in Ahrweiler gelegenen Güter versteigert
werden. Die vier oben genannten Simpla werden durch den Stadtdiener Krie-
chel zur Einziehung zugestellt. Kriechel bringt das Hebbuch umgehend zu-
rück. Der Rat will nun auf Kosten von Kriechel das Geld einziehen lassen. 23
Auf Klagen des Baumeisters Mutone verurteilt der Rat Anton Rennenberg, die
rückständigen Akzisen binnen 8 Tag zu bezahlen. Der Rat steht dem Ratsver-
wandten Kleefuß einen Baum für eine Schwelle an seinem Haus zu. Auch die
Witwe Stahl, Halbwinnerin des Gudenauer Hofes, darf sich einen Baum für ei-
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nen Mistbauch fällen. Die vier Sendtmechicanten sollen täglich 2 tlr aus Mitteln
der Sebastianus-Bruderschaft erhalten. 24
134 Hier könnten Dominikaner gemeint sein, Angehörige des Medikantenordens.
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