Page 47 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
P. 47

1702-1707


                1704 – Sonntag, den 16. November
           Eine  Kommission  aus  Ratsmitgliedern  und  Erbgeschworenen  beschließt,  den
           Rechern und Dernauern, die vor 20 Jahren schon von der Stadt Haustücker hat-
           ten, erneut Haustücker zu überlassen. Die drei oder vier Meistbeerbten sollen
           für die Bezahlung bürgen. 182

                1704 – Mittwoch, den 19. November
           Die  Dernauer  und  Recher,  vertreten  durch  den  Vikar  Thewes  Leyendecker,
           Theis Hambach und Niklas Creutzberg samt anderen Nachbarn begehren vor
           dem Rat die  Haustücker, die  sie  vor 20 Jahren hatten. Der Rat  beschließt ein-
           stimmig, den Nachbarn 253 Haustücker, jedes zu 2 tlr spec zu verkaufen. Her-
           mann Becker aus Rech erhält zusätzlich noch 7 Stücke zu 8 tlr spec. Der Vikar,
           Theis Hambach und Niklas Creutzberg bürgen für die anderen. Es bleiben der
           Stadt noch 32 Stücke, die hernach auch noch an Recher verkauft werden.

                1704 – Freitag, den 21. November
           Im Plenum wird  vorgebracht, dass einige Bürger  am Ahrtor Palisaden  abge-
           brochen  hätten,  insbesondere  Servas  Kemmerling.  Otto  Becker  hat  gesehen,
           dass Barthol Dünwalds Tochter eine abgebrochen hat. Becker hat ebenfalls ge-
           sehen, wie Gerhard Gotthardts den Riegel am Ahrtor mit einem Hammer ab-
           geschlagen hat. 183
           Die Witwe von Peter Kriechel kommt zusammen mit ihrem Schwiegersohn Jo-
           hann Aldendorf vor den Rat. Sie wolle 50 rtlr, die sie bei der Vikarie geliehen
           haben,  zurückzahlen.  Der  Gerichtsschreiber  Stoll  übernimmt  dieses  Kapital.
           Der Rat will sich bei nächster Gelegenheit mit den Grundstücken von Heinrich
           Gies, Maria Gieltges, Heinrich Hansmann und Peter Stahl aus Bachem befas-
           sen. Heinrich Kardt aus Villich erhält vom zeitigen Baumeister Caspar Löhr 5
           tlr, die dieser in die Stadtrechnung aufnehmen soll.
           Der Stadtschreiber und Leopold Dünwald haben zwei Tage an einer Aufstel-
           lung über die Kosten und Verluste gearbeitet, die beim Durchmarsch des Ge-
           neralmajors von Elverfeldt entstanden sind.
           Die Nachbarn aus Rech, Wilhelm Gieler, Peter Schneider, Johann Hostert und
           Heinrich Becker erhalten die 32 Haustücker an Boddenfeld für 38 tlr spec. Peter
           Schneider bürgt dafür. 184
           Am  28.  November  wurde  die  Aufstellung  der  Kosten  für  den  Durchmarsch
           und die Einquartierung des Generalmajor von Elverfeldt an das Hohe Domka-
           pitel  eingereicht.  Bürgermeister  Bossart  wurde  zu  den  Engländern  und  Hol-
           ländern, die sich von Koblenz her nähern, geschickt. Er sollte ein Pferd und ei-
           nen Boten mitnehmen.


                                                                                47
   42   43   44   45   46   47   48   49   50   51   52