Page 476 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747
Jakob Jacobs erhält vom Rat vier Bäume als Bauholz. Der Stadtschreiber berich-
tet, er habe in Altenahr die alten Briefschaften gesichtet, aber nichts über den
Kurwein gefunden.
1744 – Samstag, den 11. Juli
Die Stadt hat mit Hofrat Gruben wegen der Bezahlung des Generals von Wen-
ge verhandelt. Die Stadt erhält einen Zahlungsaufschub bis zum kommenden
Herbst. Der Rat fasst einen förmlichen Beschluss über seine Zahlungsver-
pflichtung und schickt einen Extrakt des Protokolls an den Bevollmächtigten
des Hofrats Riskirchen. 38
Nach Beschwerde des Meisters Johann Huth, der mit dem Lohn von 5 ½ gld
für 100 Palisaden nicht auskommt, erstattet der Rat Huth neben dem verein-
barten Lohn weitere 2 rtlr und ½ q Wein für jeden Abend, solange er arbeitet.
Weil Johannes Großgart jun. sich vor dem Rat grob und freventlich ausgelassen
hat, insbesondere weil er dem Bürgermeister Herrestorff vorgeworfen hat, ihm
missgünstig zu sein, muss er binnen 8 Tagen 1 tlr Strafe zahlen. U.a. hat Groß-
gart auch gesagt, das, was der hiesige Magistrat mache, sei Kinderwerck. Wenn
Großgart nicht zahlt, wird er corporaliter ergriffen und so zur Raison gebracht.
Der Marktmüller zahlt 5 rtlr cour als Anzahlung für sein Bürgergeld. Den Rest
will er nach dem Herbst geben. 39
Peter Gies und Sibert Koch zeigen wegen ihres verübten Verbrechens Demut
und leisten Abbitte für ihre Grobheiten. Der Rat vergibt ihnen. Die Förster ha-
ben im hiesigen Busch Hermann Krupps und Johannes Beckers Knechte beim
Heidehauen erwischt. Fünf Förster haben ihnen die Schurrißkarrigen wegge-
nommen. Der Rat verurteilt die Delinquenten zu 1 tlr 3 Schillinge Strafe. Drei
Schillinge haben die Förster verzehrt. Gotthard Köls hat einen Gang für die
Stadt nach Kesseling gemacht. Er erhält ½ tlr. Konrad Proff bittet um Bauholz.
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Der Rat genehmigt dieses Holz, zuvor soll aber ein Zimmermann eine Aufstel-
lung machen, wie viel Stämme nötig sind. Matheis Schefer jun. ist unschuldig
angeklagt worden, 7 Bäume aus dem Wald geschleppt zu haben. Er wird frei-
gesprochen. Unter den Rotgerbern ist es wegen des Gebrauchs der Lohmühle
zu Streit gekommen. Der Rat trägt ihnen auf, sich innerhalb von 8 Tagen zu ei-
nigen. Kommt es in dieser Zeit zu keiner Einigung, regelt der Rat die Benut-
zung der Lohmühle. Die Löherzunft zahlt dafür 2 Schillinge. Matheis Kleefuß
darf sich einen Baum für eine Treff fällen. 41
Heute über 14 Tagen soll der Mühlenteich ausgelassen werden. Martin
Baumann, Theodor Reifferscheidt und Christian Engels zahlen je ½ tlr Strafe,
weil sie nicht vor dem Rat erschienen sind. Baumeister Anton Kriechel hat
festgestellt, dass die Stadt Ahrweiler durch den Generaleinnehmer von Geyr
höher als üblich angeschlagen worden ist. Der Stadtschreiber erhält den Auf-
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