Page 477 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747


           trag nach Köln zu Geyr zu reisen und wegen des Irrtums um Änderung zu bit-
           ten. Sollte der Stadtschreiber keinen Erfolg haben, soll er sich mit Hofrat Gru-
           ben in Verbindung setzen. 42

                1744 – Montag, den 13. Juli
           Zusammen  mit  den  Achtern  prüft  der  Rat  die  Baumeisterei-Rechnung  des
           Baumeisters Paffenholz aus den Jahren 1740/41. Das Kloster Steinfeld schuldet
           noch 23 gld 7 alb Simpelgeld. Da die Stadt mit dem Kloster deswegen noch in
           Streit  liegt,  wird  das  Geld  dem  Baumeister  gutgeschrieben.  Wegen  des  Ver-
           zehrs werden Paffenholz weitere 13 gld gutgeschrieben. Heute gibt es für die
           Anwesenden keine Diäten, sondern der Baumeister gibt die gewöhnliche Colla-
           tion.

                1744 – Sonntag, den 19. Juli
           Der Rat wählt 18 Nachschützen. Auf Anraten des Hofrates Gruben reisen Bür-
           germeister Fechemer und der Stadtschreiber nach Bonn zum Hofkammerdirek-
                            137
           tor von Falkenberg . 43

                1744 – Freitag, den 24. Juli
           Die beiden nach Köln und Bonn Deputierten berichten über das Ergebnis ihrer
           Verhandlungen.  Zunächst  haben  sie  sich  beim  Hofrat  Gruben  Instruktionen
           geholt, wie mit dem Hofkammerrat zu verhandeln sei. Der Hofkammerdirek-
           tor von Falkenberg erklärte dann, dass die Hofkammer den Kurwein benötige,
           wollte aber gleichwohl die Bitte der Stadt Ahrweiler auf Erlass des Kurweins
           dem Kurfürsten zur Entscheidung vorlegen. Die Feldschützen und Förster ha-
           ben wiederum nichts zu rügen. Der Rat hat aber erfahren, dass sie von den Ra-
           mersbachern 28 Schillinge erpresst hätten.  Die Beamten werden einzeln  vom
           Rat vernommen. Einige sind geständig, andere geben vor, nicht dabei gewesen
           zu sein und so auch nichts erhalten zu haben. Dabei kommt heraus, dass auch
           die Staffeler gezahlt haben. Einer der Zeugen, Johannes Gieltges, ist so besoffen,
           das er nicht vernommen werden kann. Er soll am nächsten Ratstag nüchtern
           erscheinen. Ist er aber wieder besoffen, wird er auf dem Stübchen im Rathaus
           bei Wasser und Brot eingesperrt. 44-46
           Der Rat verhängt mehrere Feld- und Buschstrafen. Peter Giffels soll am nächs-
           ten  Ratstag  2  rtlr  Abschlag  auf  sein  Bürgergeld  bezahlen.  Dann  will  der  Rat
           darüber entscheiden, ob er Giffels den Rest erlässt. Johannes Winand will eine
           neue Scheuer und einen neuen Stall erbauen. Der Rat gesteht ihm fünf Bäume
           zu. Die Stadt ist Baumeister Paffenholz noch 636 gld 5 alb schuldig. Paffenholz
           will  jetzt  wissen,  wie  er  an  sein  Geld  kommt.  Der  Rat  einigt  sich  schließlich


           137  Johann Adam von Falkenberg, kurk. Hofkammerdirektor.
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