Page 475 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
P. 475
1744-1747
den Stadtschreiber nach Bonn und Köln, um mit den Hofräten Dierath und
Gruben über den Kurwein zu verhandeln.
1744 – Dienstag, den 30. Juni
Meister Johann Huth macht aus den an die Ahr gefahrenen Bäumen Pfähle.
Pro 100 angefertigter Pfähle erhält er von der Stadt 12 alb.
Die Förster rügen. 34
Der Stadtschreiber ist drei Tage in Bonn und Köln gewesen und erstattet Be-
richt. Daraufhin schickt ihn der Rat nach Altenahr zum Amtsverwalter Del-
haes, um dort nachzuforschen, ob Unterlagen über den von der Hofkammer
eingeforderten Kurwein vorliegen.
Die Förster rügen.
Der Rat weist die Amtsmeister der Schneiderzunft an, von den vier Pistolen
des Meistergeldes von Heinrich Schneider drei Pistolen an die Stadt wegen
dessen Bürgergelds zu geben. Auf Bitten seines Schwagers Aw, Mitglied des
Servitenordens, sind Schneider zwei Pistolen erlassen worden. Die restlichen
übernimmt Bürgermeister Fechemer. 35
1744 – Mittwoch, den 1. Juli
Nach vorausgegangener Besichtigung meint der Rat, dass die eingefallene
Stadtmauer an der Ahrpforte in einem solchen Zustand sei, dass nachts lieder-
liches Gesindel dort und durch den Mühlenteich an der obersten Pforte steigen
und die Stadt überfallen könne. Also beschließt der Rat, die eingefallene
Stadtmauer an den gefährdeten Stellen mit Palisaden zu besetzen und den
Teich am Obertor mit einem Holzwerck oder Arcken zuzumachen, damit keiner
mehr durchkriechen kann. Morgen soll mit dem Fällen der notwendigen Bäu-
me begonnen werden. Jede Hut hat eine Mannschaft zu stellen. Der Ratsver-
wandte Kleefuß führt dabei die Aufsicht und erhält ½ tlr als Diät. 36
1744 – Sonntag, den 6. Juli
Der Rat führt mit dem Maurermeister Johann Huth Verhandlungen über die
Errichtung der Palisaden auf der Stadtmauer. Huth soll die Palisaden machen
und setzen, die Bürgerschaft die Gräben aufwerfen. Für je 100 Palisaden erhält
Huth 5 ½ gld. Huth soll auch mit seinem Knecht die nötigen Latten aufsplei-
ßen, die Nägel stellt die Stadt. Zusätzlich erhält der Meister ein Viertel Weiß-
wein, davon erhält er heute 1 Maß, die anderen 3 Maß erhält er nach Fertigstel-
lung der Arbeit. Da noch nicht genug Bäume gefällt worden sind, sollen mor-
gen weitere Bäume geschlagen werden und durch die Wagenbesitzer von
Ahrweiler und Bachem zum Griendt gefahren werden. 37
475