Page 505 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747
1745 – Samstag, den 13. März
Der Rat verhängt einige Geldstrafen wegen Busch- und Felddelikten. Rent-
meister Dahmen hat Bürgermeister Bossart gebeten, den Knecht von Hubert
Wolff unter Strafe von 2 rtlr nach Beul einzubestellen. 167
Der Knecht ist aber nicht erschienen. Nur hat der Rentmeister eine Strafe von 8
rtlr gegen ihn verhängt und bittet den Bürgermeister, die Strafe einzutreiben.
Daraufhin beschließt der Rat, dem Knecht eine Frist von 3 Tagen einzuräumen,
sich nach Beul zu begeben. Tut er das nicht, will der Rat ihm insgesamt 10 rtlr
abnehmen. Thederich Eller erhält einen Baumstumpf für einen Kuhtrog. Meis-
ter Stefan Schaut erhält den Balken, der im Turm des Ahrtores liegt, für ½ rtlr.
Dieses Geld bezahlt der umgehend an den Baumeister Rigans. Der Sohn von
Tonnes Kriechel erhält aus Mitteln des Hospitals ein Paar Schuhe. 168
Wilhelm Braun, 1739 gewesener Honne zu Bachem, rechnet vor dem Rat ab.
Demnach bleibt er nach Abzug zu viel bezahlter Kirchenzinsen der Stadt 139
gld 16 alb 8 hll schuldig. Braun zahlt den Rückstand und erhält eine Quittung.
Dieses Geld wird für die Kosten der Reparatur der Kirchenuhr und für die Be-
zahlung der Zulast Bleicharts bei Herrn Hartmann verwendet.
1745 – Dienstag, den 16. März
Die Deputierten beim Landtag berichten nach hier über die Sache mit dem
Kurwein, der mit 7000 ggld angesetzt ist. Die Stadt könne an Stelle des Kur-
weins die rückerstatteten 7000 ggld mit jährlich 600 rtlr verzinsen. Es wird viel
diskutiert aber nichts beschlossen, weil der Schöffe Sartorius fehlt. 169
1745 – Donnerstag, den 18. März
Rat und Achter beraten wiederum über das Problem des Kurweins. Sie wollen
den Hofrat Gruben einschalten. Bürgermeister und Stadtschreiber stellen ihm
eine Vollmacht aus, die am heutigen Posttag nach Bonn abgehen soll. Bei die-
ser Gelegenheit bittet der Stadtpostillion Emund Lützeler um einen neuen
Ranzen und einen neuen Kittel. Der Rat gesteht ihm für den Ranzen 3 rtlr und
für den Kittel 2 ½ rtlr zu.
1745 – Samstag, den 20. März
Niklas Eckendorf und Thederich Eller sind auf Anstehen Werner Gellers we-
gen der rückständigen Schatzgelder vorgeladen. 170
Beide Beklagte geben an, den Schatz an den damaligen Stadtschreiber Her-
restorff gezahlt zu haben. Bürgermeister Herrestorff weist diese Behauptung
zurück. Im Annotationsbuch [Merkbuch] des verstorbenen Stadtschreibers sei
keine derartige Eintragung zu finden. Der Arburger Müller ist wegen Nicht-
zahlung seines Bürgergeldes vorgeladen. Er gibt an, der Schöffe Fechemer habe
versprochen, eine Pistole für ihn zu bezahlen. Der Schöffe Sartorius bestätigt
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