Page 504 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747
ter für die Kosten aufkommen soll. Der Rat verhängt mehrere Feld- und Busch-
strafen. 162
Der Stadtschreiber verliest einen Brief des Hofrats Gruben wegen des Weins an
den Hofkammerdirektor Falkenberg. Gruben schlägt vor, mit der Verehrung
des Bleicharts bis zum nächsten Landtag zu warten. Dann könne man die Sa-
che besser regeln. Falls die Sache aber keinen Aufschub dulde, könne der Rat
den Wein auch jetzt schon schicken. Der Stadtschreiber wird beauftragt, am
nächsten Mittwoch in Bonn bei Geheimrat von Föller deswegen nachzufragen.
1745 – Mittwoch, den 3. März
Schöffe Sartorius meint, er habe den Amtsverwalter Delhaes so verstanden,
dass der nach Bonn geschickte Stadtschreiber ihn zuvor in Altenahr aufsuchen
solle. Delhaes könne ihm dann ein Empfehlungsschreiben mitgeben. 163
Am 4. März trat der Stadtschreiber seine Reise nach Bonn an.
1745 – Freitag, den 5. März
Der Stadtschreiber bespricht die Angelegenheit des Kurweins mit General von
Wenge und Geheimrat von Föller, erhält aber keine befriedigende Antwort.
Deshalb sucht er den Hofkammerdirektor von Falkenberg direkt auf. Dieser
sagt ihm ganz deutlich, die einzige Möglichkeit, die Abgabe von Kurwein zu
vermeiden, sei die im Raum stehenden 7000 ggld anzunehmen und an Stelle
des Kurweins diese Summe mit 6 ½ Prozent zu verzinsen. 164
Der Stadtschreiber versucht vergeblich, den Zinssatz auf 4 ½ % herunterzu-
handeln. Von Falkenberg erwartet von den Landtagsdeputierten eine klare
Antwort der Stadt Ahrweiler.
1745 – Samstag, den 6. März
Schöffe Sartorius führt das Protokoll, weil der Stadtschreiber erst nachmittags
zurückkehrt. Der Rat deputiert die Bürgermeister Bossart und Fechemer zum
Landtag am 7. März nach Bonn. 165
Der Baumeister soll dem Brudermeister der Antonius-Bruderschaft 20 alb aus-
zahlen. Dieses Geld schuldet Devernich der Bruderschaft. Es wird dem Stadt-
boten von seinem Gehalt abgezogen. Auf Antrag von Baumeister und Schatz-
heber ermahnt der Rat die Erben von Clemens Großgart, die rückständigen
Simpla und Schatzgelder zu entrichten. Im Weigerungsfall werden sie gepfän-
det. Die Güter von Philipp Görres´ Kinder sollen laut Gerichtsbeschluss zur
Tilgung ihrer Schulden versteigert werden. Der Ratsverwandte Alden sen. er-
hält vom Baumeister 7 ½ rtlr. Er hatte Soldaten im Quartier.
Die Feldschützen und Förster rügen. 166
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