Page 506 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
P. 506
1744-1747
das. Der Müller verspricht, nach abgeschlossener Lehnung der Mühle das voll-
ständige Bürgergeld zu zahlen. Am nächsten Ratstag sollen die Furagegelder
insoweit eingezogen werden, dass das für die Furage geliehene Kapital zu-
rückgezahlt werden kann. Die Witwe Becker bittet um Begleichung der rück-
ständigen Fahrten an die Ahr und um Zahlung der Zinsen von den 500 rtlr
Kapital. 171
Der Rat verspricht, die nächsten einlaufenden Gelder dazu zu benutzen. Auf
Anstehen verschiedener Gläubiger beschließt der Rat, die Versteigerung der
Güter von Philipp Görres´ Kindern morgen zu publizieren. Am Donnerstag
nach der Komplet sollen sie versteigert werden. Ferdinand Hersel erhält 2
Bäume für nötige Treeffen und Hubert Appel erhält Bauholz für eine Scheuer.
1745 – Montag, den 22. März
Der vom Landtag für einige Tage zurückgekehrte Bürgermeister berichtet, dass
der Kurfürst 7000 ggld anbiete und an Stelle des Kurweins eine 6 % Verzin-
sung der erstatteten Summe verlange. Man habe aber geraten, vor der Annah-
me des Geldes über einen Zinssatz zu verhandeln. Der Rat gibt dem Hofrat
Gruben und dem Bürgermeister Bossart die nötigen Vollmachten, um die Sa-
che der Stadt Ahrweiler zu vertreten. 172
1745 – Samstag, den 27. März
Bürgermeister Herrestorff gibt das Schreiben des Rentmeisters Dahmen über
die Schäden, die der Knecht Hubert Wolffs im jülichschen Busch angerichtet
hat, zum Protokoll. Der Rat hat Lambert Lützeler mit einem Brief an den
Amtsverwalter Delhaes nach Altenahr abgeschickt. Lützeler erhält dafür 2
Schillinge. Der Schöffe Wolff und der Stadtschreiber erhalten je einen Baum,
der Stadtschreiber für einen Kuhtrog. Gerhard Devernich ist in städtischen
Angelegenheiten nach Bonn unterwegs gewesen und hat sich dabei den Arm
gebrochen. Der Rat bewilligt ihm 6 rtlr Beihilfe für die Kosten des Feldschers.
1745 – Sonntag, den 28. März
Bürgermeister Bossart schickt einen Brief aus Bonn. 173
Darin berichtet Bossart, dass die Stadt für den Kurwein 7 – 8 % der rückzuzah-
lenden Summe jährlich zahlen soll. Der Hofkammerdirektor erwarte binnen 3
Tagen eine Antwort. Der Rat will die 7000 ggld nicht annehmen, weil die un-
gewöhnlich hohen Zinsen die Stadt überforderten. Im Übrigen sieht der Rat
keine Rechtsgrundlage für diese Forderung. 174
Da ein Exekutant des Generaleinnehmers von Geyr eingetroffen ist, soll der
Stadtschreiber an Geyr schreiben und um Ausstand bitten, bis die Stadt das nö-
tige Geld beschafft hat. Dem abgestandenen Baumeister Kriechel wird mitge-
teilt, dass er für die Logierungskosten des Exekutanten aufzukommen habe, bis
506