Page 511 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747
Wenn er bis dahin keinen Erlaubnisschein der Regierung in Bonn vorweisen
kann, muss er die Stadt verlassen. Der Rat schließt mit Meister Peter Conraths
einen Vertrag über die Anfertigung von 4 Brandbütten. Jede Bütte soll 4 Ohm
Wasser fassen können. Innen und außen sollen sie mit Leinöl und roter Farbe
gestrichen und der Boden mit Riegelen versehen sein. Der Meister soll dazu 2
Zoll dickes Holz verwenden. Die eisernen Griffe werden von der Stadt gestellt.
Der Meister soll sie auch färben. Jede Bütte soll einen Deckel haben. Für jede
Bütte zahlt ihm die Stadt eine Pistole. Also erhält er für die vier Bütten 20 rtlr
spec nebst einem halben Reichstaler. 189
Johann Mesenich, Jüngstmeister der Fassbinderzunft, erklärt, bei der letzten
Rechnungslegung der Zunft hätten die anwesenden Schöffen das Geld für 25
Ledereimer empfangen. Es seien noch 6 Eimer rückständig, welche die Zunft
noch liefern will. Die Goldgulden will die Zunft aber nicht abführen, bevor
nicht die Zunftartikel geändert seien.
Der Rat erinnert die vorgeladenen Müller an ihre Pflichten. Die Arcken auf dem
Mühlenteich müssten zu gewöhnlicher Zeit eingesetzt, damit die benachbarten
Wiesen gewässert werden. Kein Müller darf mehr als 5 Hühner und einen
Hahn halten. Der Mühlenteich sei sowohl zu Winters- als auch zu Sommerszeit
am Laufen zu halten. Der Müller Jakob Kraudt führt die Aufsicht. Matheis
Wollschläger und Steffen Schumacher haben für die Mühle auf dem Griendt
den trockenen Weinzehnt nicht bezahlt. 190
Hermann Krupp, ein Neubürger, zahlt dem Baumeister Johann Großgart das
volle Bürgergeld in Höhe von 3 Pistolen. Bei dieser Gelegenheit erhält Krupp
das nötige Bauholz zum Aufbau eines Stockwerks und zum Innenausbau. Pe-
ter Müller erhält einen Baumstumpf für eine Schraube an seiner Quetschkelter.
Der Gildenmeister von 1735 Apollinar Gies führt 48 gld 11 alb rückständige
Gelder ab. Von diesem Geld erhält die Schulmeisterin Maria Theresia wegen
der im Jahre 1733 nicht empfangenen 3 ml Korn 32 gld 12 alb. Der Rest des
Geldes geht an den zeitigen Gildenmeister Schöffe Schefer. Der Rat erlässt Jo-
hannes Clausen um Gottes Willen die rückständigen Hospitalszinsen. Der
Stadtbrauer Anton Müller zahlt 19 gld 4 alb als Zins für das städtische Brau-
haus. 191
Der Schöffe Sartorius erhält für 2 gld 4 alb einige der noch vorrätigen Palisa-
den. An kommenden Dienstag soll der Bann begangen werden. Die Steinge-
schworenen, Feldschützen und Förster sollen dabei sein. Der Rat erlässt fol-
gende Bekanntmachungen:
1. Es sind 20 Simpel ausgeschrieben.
2. Bis zum Johannisfest sind die jährlich zu liefernden Müsche fällig.
3. Die Kontributionen für die jülichschen Güter wegen der ungarischen
Furagelieferungen sind umgehend an den Vogt Herseler zu Beul abzu-
führen. Letzter Tag dafür ist der kommende Donnerstag.
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