Page 515 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747
Bürgermeister Herrestorff hat eine zweitägige Reise unternommen. Er erhält 3
rtlr Reisekosten. Der Stadtschreiber hat eine fünftägige Reise unternommen.
Dabei hat er an 3 Tagen ein Pferd gebraucht. Er erhält vom Baumeister 9 rtlr.
Dann beschließt der Rat, dass am Nachmittag nach altem Brauch der Vogel
aufgesetzt und am Pfingstmontag abgeschossen werden soll. Als Pfänder wer-
den, wie im letzten Jahr, auf den Kopf ein Hut, auf die Flügel ein Paar Strümp-
fe und auf den Schweif ein Schnupftuch ausgesetzt. Demjenigen aber, der den
Vogel abschießt, werden neben den Stadtfreiheiten 6 rtlr aus Stadtmitteln und
6 rtlr aus der Bruderschaftskasse geschenkt. Wenn aber einer den Vogel ab-
schießt und die Stadtfreiheit schon genießt, darf er die erworbene Freiheit an
einen anderen verkaufen. 204
Schöffe Schefer erklärt sich bereit, den von der Jungfer Maria Theresia unter-
schriebenen Schein im Rat vorzulegen und die rechtlichen Forderungen Prüms
an die Mädchenschule zu begründen. Herr Alden jun. beschwert sich über die
Forderung des Baumeisters Rigans, der die Wollakzise in Höhe von 153 gld
von ihm fordert. Er, Alden, habe aus seiner Baumeisterrechnung von der Stadt
einiges zu bekommen. Der Rat stimmt zu, dass beide Forderungen gegenei-
nander aufgerechnet werden.
1745 – Sonntag, den 30. Mai
Das eingeschickte Reichs vicariats Patent wird publiziert und am gewöhnlichen
Ort ausgehängt. Der Rat verbietet den Bürgern, Bohnenrahmen aus dem Wald
zu holen.
1745 – Samstag, den 5. Juni
Hubert Kriechel ist wegen seines nicht gezahlten Schatzüberschusses vorgela-
den. 205
Der Rat kündigt ihm die Versteigerung seines Hauses und seiner Güter an. Mit
Herrn Schefer jun. vereinbart der Rat die Zahlung der Keudelei-Akzise und
zwar für das Jahr 44/45 13 gld. Mutone zahlt 20 gld und Nikolaus Schopp 6
gld. Herr Appel zahlt an Wein- und Bierakzise 20 gld, der Schöffe Wolff 12 gld,
der Bürgermeister 15 gld und Herr Rüttger 13 gld. Der Baumeister Rigans soll
dem Uhrmacher für die Reparatur der Kirchenuhr neben den vereinbarten 15
rtlr spec 52 alb wegen des erneuerten Perpendikels eine halbe Pistole zahlen.
Für das neue Seil soll Rigans 11 rtlr spec 37 alb an den Seijlspinner von Erpel
zahlen. 206
Der Stadtschreiber soll einen Bericht über die unmäßige Belastung durch die
jüngsten Furagegelder an den Hofrat schicken. Ferner soll er an den General
von Wenge wegen der Kurweine schreiben.
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