Page 516 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747
1745 – Mittwoch, den 9. Juni
Die Feldschützen und Förster haben den Staffelern eine Kuh abgepfändet und
in die Stadt gebracht. Die Staffeler Herde hat auf Ahrweiler Gerechtigkeit ge-
weidet. Darauf erscheinen zwei Leute aus Staffel, um die Kuh gegen eine Kau-
tion auszulösen. Hans Georg Nagel will für die Staffeler bürgen. Der Stadt-
schreiber schreibt an den Schultheiß von Ramersbach wegen der zwei gepfän-
deten Ochsen. Am nächsten Ratstag sollen zwei Gemeinsmänner aus Ramers-
bach deswegen vor dem Rat erscheinen. 207
1745 – Samstag, den 12. Juni
Schöffe Wolff reicht eine Rechnung über 6 gld 14 alb 4 hll für das gekaufte Ei-
sen ein. Die Summe soll vom Schulgeld bezahlt werden. Hans Adam Staudin-
ger hat am Obertor das Fundament unter dem Torbogen repariert. Er erhält die
geforderten 2 gld 9 alb 4 hll ebenfalls aus dem Schulgeld. Herr Starck zahlt 3
gld an Keudelei-Akzise. Der Pater Guardian vom Calvarienberg erhält Brenn-
holz aus dem hiesigen Wald. 208
Die beiden Abgesandten aus Ramersbach entschuldigen sich wegen der ge-
pfändeten Ochsen. Diese hätten nicht auf unerlaubten Stellen geweidet. Die
Förster hätten sich darin geirrt. Nach Abführung der aufgegangenen Kosten
und Bezahlung des verzehrten Weines werden die Ramersbacher entlassen.
Einer der Ramersbacher beklagt sich noch über Schefer, den Sohn von Anton.
Er habe diesem Bäume nach Ahrweiler gefahren und könne nun seinen Fuhr-
lohn nicht erhalten. Der Rat stellt fest, dass diese Bäume von Konrad Remagen
beschlagnahmt worden seien und nun ungebraucht liegen. Da die Stadt Holz
für Pfähle an der Ahr nötig hat, wird das Holz, weil es so lange ungebraucht
liegt, von der Stadt beschlagnahmt und für die Pfähle verwendet.
Peter Weiß soll wegen in Köln geholten Leders 1 gld Akzise geben. Peter Ahr-
weiler zahlt 20 alb Akzise, und Nikolaus Knieps bietet an, 5 gld Akzise zahlen
zu wollen. Weil der Rat aber 6 gld verlangt, verlässt Knieps das Rathaus.
Caspar Knieps´ Witwe braucht wegen ihrer Unschuld und erwiesener Armut
keine Strafe für die zwei abgehauenen schlechten Heister zu zahlen. 209
Der Rat befiehlt ihr, sich künftig solcher Taten zu enthalten. Johann Menzen
soll 4 gld 8 alb und Johann Knieps 6 gld Lederakzise zahlen. Die erschienenen
Staffeler werden wegen der gepfändeten Kuh zur Lieferung von 18 Wagen
Holz verurteilt. Das Holz ist am kommenden Montag am Rathaus abzuliefern.
Für den verzehrten Wein der Förster müssen sie 1 gld bezahlen. Dem Schöffen
Schefer wird wegen der Besorgung des neuen Klöppels für die Glocke und
wegen der deswegen erledigten Schreibarbeit der alte Klöppel geschenkt.
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