Page 514 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747
Wegen der obengenannten überhöhten Steueranschläge werden Bürgermeister
Herrestorff und Herr Alden jun. nach Beul geschickt. Der Rat bestätigt die Her-
ren Kleefuß und Paffenholz als Schützenmeister. Der Weidegang für Ochsen,
Esel und anderes Vieh auf dem Griend wird verboten. Dort dürfen nur noch die
Zielochsen weiden.
1745 – Montag, den 17. Mai
Bürgermeister Herrestorff, Herr Alden und der Stadtschreiber suchen den Vogt
Herseler in Beul auf und überreichen ihm das Schreiben des Kurfürsten von
der Pfalz. Herseler verspricht, mit der Zwangseintreibung der Steuern zu war-
ten, bis er nähere Anweisungen seiner Regierung hat. Jeder der Delegierten er-
hält ½ tlr als Diät. 200
1745 – Montag, den 24. Mai
Der Rat überprüft die Defekten in den Schatz- und Simpelhebebüchern. Er be-
schließt, sie künftig bei der Rechnungslegung nicht mehr zu berücksichtigen.
Der Stadtschreiber berichtet über seine Reise an die Nette zum General de
Matha und von dort nach Leutesdorf ins Hauptquartier. Seine Reise ging dann
über Linz nach Bonn und Brühl, um beim Kurfürsten wegen des von der öster-
reichischen Armee von Ahrweiler verlangten Strohs Beschwerde zu führen.
Der Stadtschreiber sollte die Resolution an den Gesandten Graf von Coblenzl
zur Weiterleitung an den Herzog von Arenberg übergeben. 201
140
1745 – Freitag, den 28. Mai
Der Rat legt die 5 Simpla zum Termin inventio crucis [3. Mai] um. Alle anwe-
senden Herren erhalten die üblichen Diäten.
1745 – Samstag, den 29. Mai
Mit verschiedenen vorgeladenen Wirten und Krämern trifft der Rat Vereinba-
rungen über die Nachzahlung der noch ausstehenden Akzise. 202
Der Brudermeister der St. Matthias-Bruderschaft soll als Beisteuer zur Wall-
fahrt nach Trier vom Hospital und von der Gilde so viel erhalten wie im letzten
Jahr. Der Kurfürst gibt bekannt, dass der Kurfürst von Bayern wegen des To-
des Seiner Majestät Karls VII. das Reichsvikariat angetreten hat. Einer aus Lan-
tershofen, dem auf Ahrweiler Hoheit eine Kette abgenommen worden ist, soll
dafür als Strafe 1 gld 2 alb zahlen. Dazu kommen die Verzehrkosten für die
Feldschützen. Der zeitige Postmeister Koltz erhält 3 rtlr spec 60 alb für eine
Fahrt von Sinzig nach Weißenthurm. 203
140 Leopold Philipp, Herzog von Arenberg (1690-1754), kaiserlicher General.
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