Page 524 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
P. 524
1744-1747
zeitig erhält er die Erlaubnis, sich das nötige Bauholz zu fällen. Der Schöffe
Sartorius berichtet über seine Reise nach Köln und Bonn. Er habe mit mehreren
Rechtsgelehrten über den Kurwein beraten. Alle sind der Meinung, dass die
Angelegenheit nur durch einen Gnadenerweis erledigt werden könne. 238
Auf wiederholte Bitte der Zunftmeister der Schreinerzunft Franz Feldmüller,
Hermann Stahl und Heinrich Bleffert verspricht der Rat der Zunft seine Unter-
stützung. Fremde Schreiner dürfen nicht mehr in der Stadt arbeiten. Außer an
den Markttagen darf kein fremder Schreiner seine Waren in Ahrweiler mehr
feilhalten. Den Zunftmeistern ist es freigestellt, Verstöße beim Bürgermeister
anzuzeigen. Das soll der Zunft schriftlich mitgeteilt werden, wenn sie ihre
rückständigen Ledereimer abgeliefert habe.
Nachmittags kommen die Achter dazu. Die Baumeisterei-Rechnung von Bau-
meister Mutone wird fertiggestellt. Die Einnahmen belaufen sich auf 11867 gld
22 alb 3 hll und die Ausgaben auf 12314 gld 12 alb 6 hll. Damit bleibt die Stadt
Mutone noch 446 gld 14 alb 3 hll schuldig. 239
1745 – Samstag, den 11. September
Am kommenden Donnerstag sollen vormittags die Kötterzettel angefertigt und
nachmittags der Schatz umgelegt werden. Dazu werden die Achter geladen.
Niklas Devernich erhält Bauholz für ein neues Haus. Stefan Schumacher hat
seinen Dienst in der Kompanie des Capitains de Wede aufgenommen und aus
diesem Anlass mit den Offizieren 5 q Wein getrunken. Schumacher weigert
sich, diesen Wein der Stadt zu bezahlen. Er soll gepfändet werden. Der Stadt-
diener berichtet, er habe in Gegenwart des Knechtes der Witwe Markenheuer
den Beschluss über die Einziehung des einen Reichtalers Strafe verkündet. Ja-
kob Joicht erhält 2 Bäume für eine Wand. Peter Reifferscheid erklärt, er wolle
den ½ rtlr, den er wegen geschlagener Trommel von Baumeister Mutone erhal-
ten habe, an Baumeister Großgart zurückzahlen. 240
Der zeitige Vikar BMV will sofort ein Register über die Kapitalien der Vikarie
aufstellen. Er bittet den Rat, zwei Kommissare dazu zu ernennen.
1743 – Donnerstag, den 16. September
Zusammen mit den Achtern erstellt der Rat die Kötterzettel. Nachmittags legen
sie den Schatz um und fertigen die Hebbücher an. Die Ramersbacher Nachbarn
wollen am Samstag 18 Wagen Holz zum Rathaus bringen. Der Rat will jedem 1
Maß Bier und 2 Wecken geben. 241
1745 – Samstag, den 18. September
Der Rat hat alle diejenigen einbestellt, die auf Gemeindegrund Häuser am Wall
gebaut haben. Sie sollen jährlich ab Martini den Zins für die Grundstücke ab-
führen und zwar: Martin Zander 40 alb, die Witwe Caspar Kriechels 2 gld 4
524