Page 522 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747


           Der Rat wählt 18 Nachschützen. Der Schöffe Wolff bittet, ihn aus dem Amt des
           Gildenmeisters zu entlassen. Er wird aber überredet, sein Amt noch ein Jahr
           lang auszuüben. Dienstag in 8 Tagen soll das Schatzbuch geöffnet werden. 230

                1745 – Samstag, den 14. August
           Der  Rat  stellt  dem  Postverwalter  Coels  ein  Zeugnis  über  dessen  vertrauens-
           würdige Postverwaltereij zu Sinzig aus. Das Zeugnis geht an den Oberpostmeis-
           ter  von  Becker.  Der  Pater  Guardian  vom  Kloster  Calvarienberg  erhält  zwei
           Bäume für einen Zaun um seinen Garten. Der Stadtdiener erhält den Auftrag,
           dem Stefan Schumacher auszurichten, falls dieser nicht binnen dreier Tage sei-
           nen Hund abschaffe, würde der Wasenmeister diesen im Hof Schumachers er-
           schießen. Der Wasenmeister erhält die Erlaubnis, alle Hunde ohne Schiltgen zu
           erschießen. 231
           Der Knecht der Witwe  Markenheuers ist trotz dreimaliger Zitation nicht vor
           dem Rat erschienen. Er muss – vorbehaltlich einer weiteren Froig – 1 rtlr Strafe
           zahlen. Die Feldschützen erhalten den Befehl, die Heister bei der Witwe Jakob
           Tilmanns aufm Hirtz zum Rathaus zu bringen. Alle Eingesessenen aus Ahrwei-
           ler und den Dörfern sollen am kommenden Dienstag Steine in der Ahr auf der
           Bitzen  auflegen.  Der  Ratsverwandte  Rüttger  erhält  die  Erlaubnis,  fünf  Reifen
           im Wald zu schlagen, um Lohbüdden zu machen. Die Müller klagen, dass Ma-
           theis Wollschläger des Öfteren die Klause einreiße und den Mühlen dadurch
           das  Wasser  fehle.  Der  Rat  verbietet  Wollschläger  solche  Eingriffe  und  droht
           ihm mit Schadensersatzforderungen.

                1745 – Dienstag, den 17. August
           Heute ist das Schatzbuch geöffnet worden, sonst ist nichts vorgekommen. 232

                1745 – Samstag, den 21. August
           Der Schöffe Sartorius erklärt im Rat, er müsse morgen nach Köln verreisen. Er
           bietet sich an, bei dieser Gelegenheit beim Registrator des Domkapitels Favier
           vorzusprechen und nach Akten über den Kurwein zu suchen. Der Rat stimmt
           dem  zu  und  bewilligt  ihm  einen  Reisekostenzuschuss  von  4  rtlr.  Bei  Herrn
           Hartmann liegt noch ½ Ohm Bleichart vorrätig, das einem Stadtpatron verehrt
           werden soll. Hartmann liefert diesen Wein für 10 rtlr in Abschlag der Weinlie-
           ferung von 2 Ohm an den Prälaten von Steinfeld wegen des getroffenen Ver-
           gleichs. Der Glaswirker Johannes Schefer erhält 2 Bäume für Treeff und Johan-
           nes Schmiddem 2 Bäume für die Reparatur seines Notstalles. Für die von der
           Stadtmauer abgefallenen und weggeschleppten 9 Palisaden muss Merten Zan-
           der 1 tlr an den Baumeister zahlen. 233
           Da  Zander  auch  Säumbäume  am  gemeinen  Busch  gefällt  haben  soll  und
           dadurch  der  Stadt  merklichen  Schaden  entstehen  könnte,  beauftragt  der  Rat
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