Page 519 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747


                1745 – Freitag, den 16. Juli
           Bürgermeister  Bossart  referiert im  Rat,  dass  der  Herr  Prälat  von  Steinfeld in
           Anwesenheit des Herrn Priors, Herrn Dr. Heintzens und Herrn Schultheißen
           Palant von Wildenburg nach zweistündiger Diskussion mit der Rückzahlung
           des Kapitals von 1000 ggld einverstanden gewesen sei. Diese 600 rtlr könnten
           aber auch mit jährlich 2 Prozent verzinst werden. 217
           Dieses Angebot gelte aber nur, wenn die Steinfelder Güter im Schatz und in
           den  Simpla  frei  blieben.  Dagegen  sollen  die  Stein-Callenfelsischen  Güter  mit
           diesen Abgaben belegt werden können. Auch die anderen erworbenen bürger-
           lichen Güter seien dann abgabepflichtig. Der Steinfelder Kellnerei müsse aber
           das ius compascui et ligrandi [Weide- und Holzrecht] zugestanden werden. Da
           nun die Vorteile für die Stadt auf der Hand liegen – so belaufen sich die Forde-
           rungen  der  Stadt  an  Simpla  und  Schatz  auf  40  gld  jährlich,  wohingegen  die
           Zinszahlungen 130 gld betragen -, will der Rat auf das Angebot Steinfelds ein-
           gehen. 218
           Der  Rat  beauftragt  den  Stadtschreiber,  dem  Prälaten  diese  Entscheidung  zu
           überbringen und ihn zu bitten, einen Vertragsentwurf vorzulegen.

                1745 – Samstag, den 24. Juli
           Tönnes Jacobs erhält 6 Bäume für einen Neubau. Anton Gies jun. erhält einen
           alten Baum für einen Kuhtrog. Der Esel von Matheis Wollschläger hat in der
           Brückenwiese geweidet. Wollschläger muss 12 alb Strafe zahlen. 219
           Baumeister Rüttger darf sich einen Baum für eine Schwelle an seiner Scheuer
           fällen. Diejenigen Bürger, die am 20. Juli Wache hatten und bei der halben Wa-
           che heimgegangen sind, zahlen ein Kopfstück Strafe. In dieser Nacht ist Herr
           Schefer jun. sehr bestohlen worden. Folgende Bürger hatten die Wacht: Johannes
           Winand,  Gilles  Pollig,  Bernhard  Gilles,  Thederich  Iven,  Severin  Kley,  Peter
           Reifferscheidt,  der  Sohn  der  Witwe  von  Stefan  Knieps,  Johannes  Becker  am
           Wall und Martin Baumann. Everhard Gradt soll ebenfalls wegen nicht fortge-
           sagter Wacht ein Kopfstück bezahlen. Der Rat diskutiert ausführlich über den
           Vertragsentwurf mit der Abtei Steinfeld. Der Punkt zwei soll um einen Satz er-
           gänzt werden: gleichs übrige steinfeldische alte geistlich freijen güthere. Bei schwe-
           ren Einquartierungen, wenn die Steinfelder Kellnerei belegt wird, darf Stein-
           feld keine Forderungen stellen. 220
           Wenn  das  Kloster  den  Weingarten  Wilhelm  Schopps  wieder  verkauft,  gerät
           dieser wieder in Steueranschlag. Dann beauftragt der Rat den Schöffen Sartori-
           us und den Stadtschreiber, mit dem Prälaten über die Änderungen zu verhan-
           deln.
           Am Nachmittag kommen die Achter dazu. Die Abfertigung des Vertrages wird
           aber durch ein kurfürstliches Schreiben behindert. Dieses verlangt, die an die-


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