Page 526 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747


           be Schumacher mit „Du Dicksack“ beschimpft und dem Schöffen Wolff habe er
           zugerufen: „Ihr braucht mir keinen Brief mehr zu schicken, wan ihr zweij Hörner auf-
           fstrecket,  will  ich  euch  bezahlen.“  Der  Rat  teilt  dem  Schumacher  mit,  wenn  er
           künftig besoffen im Rat erscheine oder mit der Flinte durch die Stadt laufe, wer-
           de er ohne Vorwarnung zur Wache geführt und dort zur Correction gebracht.
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           Die beiden Brüder Heinrich und Johannes Kardt geben im Rat an, sie hätten
           sich mit Einwilligung des Bürgermeisters Bossart durch die Zahlung von 3 rtlr
           für  eine  Brandbütte  vom  Schatzbuch  der  Oberhut  abgefunden.  Dieses  Geld
           hätten  sie  im  Beisein  des  Bürgermeisters  an  den  Fassbindermeister  Heinrich
           Schnöger entrichtet. Der Rat stimmt dieser Vereinbarung zu. Die Brüder Kardt
           sollen vom Schatzbuch befreit bleiben. Die Nachbarn von Dernau N. Gies und
           Peter Becker müssen wegen ihrer begangenen Exzesse 2 rtlr Strafe zahlen. Ei-
           nen Reichstaler erhält die Stadt, Hans Wilhelm Stahl bekommt ½ rtlr für die
           empfangene  Wunde  und  die  gehabten  Schmerzen  und  der  Rest  geht  an  den
           Baumeister wegen der Unkosten. Der Förster Hans Wilhelm Stahl rügt weitere
           Fälle von Waldfrevel. 248
           Der Rat verhängt gegen den Sohn von Tönnes Löhr eine Strafe von 1 gld und
           gegen den Sohn von Peter Mies eine Strafe von 2 gld. Dem Ignatius Nussbaum
           zu Bachem ist das Haus abgebrannt. Baumeister Großgart soll ihm das nötige
           Bauholz  zeichnen.  Der  Rat  zahlt  dem  Fähnrich  Phandtler  monatlich  2  ½  rtlr
           Verpflegungsgeld. Ignatius Nussbaum beschwert sich, weil die Güter der Ka-
           tharina Breidbach im Schatzbuch auf die Erbgenahmen Christian Polligs ein-
           getragen worden sind. Niklas Knieps soll für dieses Jahr 3 gld 8 alb für die Le-
           derakzise  zahlen. Johannes Apollinar Eckendorf darf für ein weiteres Jahr in
           dem gemieteten Haus auf dem Hirsch wohnen bleiben. Er muss aber den Hein-
           rich Winckler bei sich behalten. Dafür gibt ihm der Rat eine Beisteuer in Höhe
           von 5 rtlr. Beide müssen sich allerdings friedfertig verhalten. 249

                1745 – Donnerstag, den 30. September
           Der Rat besichtigt zusammen mit den Hutenmeistern den Stand der Trauben.
           Der Beginn der Vorlese wird auf Montag in acht Tagen festgesetzt. Die Haupt-
           lese beginnt am darauf folgenden Tag.

                 1745 – Samstag, den 2. Oktober
           Bürgermeister Bossart gibt das von Peter Nagel gezahlte Auszugsgeld in Höhe
           von 6 gld 5 alb 8 hll an den Baumeister weiter. Hermann Bremer hat seine Stra-
           fe in Höhe von 16 gld bezahlt. Nach Abzug der Kosten für den Verzehr durch
           die Förster verbleiben dem Baumeister noch 7 gld 21 alb. Auf Antrag des Hans
           Noles  Knieps  und  der  Ratsverwandten  Mutone  und  Paffenholz  werden  die


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