Page 531 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747
Leimbach erhalten zu haben. Auf dieser Urkunde ist vermerkt: „Den Herrn
Schultheißen zu Altenahr Otto Ludwig Hanseler betreffend.“ Mit Zustimmung
des Bürgermeisters Herrestorff gibt der Rat seine Einwilligung. 262
Am kommenden Andreastag sollen die Stadtakzisen neu verpachtet werden.
Das Schanzenmachen auf dieser Seite [wohl links der Ahr] und der Verkauf
derselben an die Lantershofener Eingesessenen ist bei willkürlicher Strafe verbo-
ten. Frau Witwe Becker zeigt einen Obligationsschein vor und bittet um Zah-
lung der Zinsen. Bürgermeister Bossart erklärt, die Zinsen für die 100 rtlr, die
Becker zum Schulbau vorgeschossen hat, würden alle zwei Jahre gezahlt. Der
nächste Zinstermin sei der 1. Mai 1746. Wegen der dreijährigen rückständigen
Zinsen von einem Kapital von 500 rtlr sollen die rückständigen Schatzheber
vorgeladen werden. Aus deren Rückstand sollen die Verbindlichkeiten bezahlt
werden. 263
Der Rat erlaubt dem Matthias Devernich, das Grundstück gegenüber seinem
Haus, mit Weinstöcken zu bepflanzen. Die Fläche ist zur Zeit mit Dornen be-
wachsen. Devernich soll der Stadt die Halbscheit der Trauben abliefern. Meis-
ter Hubert Schiefer erhält wegen der Anfertigung der Klammern für die Ahr-
brücke 4 gld 20 alb. Die in der Rechnung stehenden 2 gld 8 alb für Büdden wer-
den zunächst nicht bezahlt. Gerhard Göddertz darf sich hinter dem Heuweg 6
Bäume fällen. Der Rat rechnet die Fruchtakzise ab. Heinrich Aldenhoven und
Anton Hoß müssen für das Jahr 1745 je 20 alb, Barthel Löhr muss 12 alb und
Matheis Schefer 16 alb zahlen. Bürgermeister Fechemer soll an Fruchtakzise 1
gld 9 alb und Herr Rüttger 1 gld entrichten. Tobias Gies, Schatzheber in Wal-
porzheim 1744, zahlt in Abschlag seines Rückstandes 70 gld 17 alb. Das Geld
erhält die Witwe Becker für ihre Zinsforderung bezüglich des Kapitals von 500
rtlr. 264
Die Witwe Carcanico muss für die Keudelei-Akzise 9 gld bezahlen.
1745 – Dienstag, den 30. November
Bei der Verpachtung der Akzise bringen die Jäger einen Rehbock mit, der mor-
gen an den General von Wenge geschickt werden soll. Die Jäger erhalten für
den Bock die gewöhnlichen Schuß=Gelder in Höhe von 2 rtlr nebst einem Viertel
Wein. Bei der Verpachtung der Akzise ist kein Bürger außer dem abgestande-
nen Baumeister Rigans erschienen. Deswegen nimmt die Versteigerung einen
schlechten Fortgang. Schließlich bietet Rigans für die gesamte Stadtakzise 550
gld. Später einigt sich der Rat mit Rigans auf eine Summe von 570 gld. Bür-
germeister Bossart erinnert daran, dass der Ersteigerer gemäß altem Herkom-
men zwei Bürgen stellen müsse. Rigans schlägt als seine Bürgen Bürgermeister
Bossart und den Schöffen Schefer vor. 265
Danach erscheint Meister Stefan Schumacher besoffener auf der Ratsstube und
wirft dem Rat mit groben Worten Unregelmäßigkeiten bei der Verpachtung
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