Page 536 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747


           durch  die  benachbarten  Eingesessenen  aber  auch  durch  Ahrweiler  Bürger
           Schaden  genommen  hat,  beschließt  der  Rat  gemäß  der  Waldordnung  unter
           Zuziehung der Achter und der Förster, den Wald täglich zu visitieren. 279
           Übeltäter sollen exemplarisch bestraft werden. Es soll auch mit dem Hauptmann
           gesprochen  werden,  damit  die  Soldaten  dem  Wald  nicht  durch  Holzmachen
           schaden. Die bei Stefan Schumacher arretierten Gelder des Laurens Heintzen
           werden  freigegeben.  Davon  sind  aber  die  Fouragegelder  abzuziehen  und  an
           Herrn Geller abzuliefern.

                1745 – Donnerstag, den 30. Dezember
           Auf  Anstehen  einiger  Beerbter,  besonders  von  Georg  Ippendorf,  beschäftigt
           sich  der  Rat  mit  den  Wiesen  auf  Essig.  Dort  ist  großer  Schaden  durch  das
           Buschfahren entstanden. Der Rat beschließt, dass die Nachbarn der Ahrhut am
           Dienstag ausrücken und die Schäden beseitigen sollen. Meister Karl Werry er-
           hält 8 gld 2 alb 8 hll für seine Arbeiten an der Wachstube. Hauptmann Günther
           und  Fähnrich  Pfandler  sollen  zu  Neujahr  ein  Geschenk  erhalten;  der  Haupt-
           mann eine Pistole und der Fähnrich ½ Pistole. Beide haben bei ihren Soldaten
           gute Manneszucht gehalten. 280
           Auf Anstehen des Meisters Sybert Koch verbietet der Rat Bernd Gilles, Hein-
           rich  Schneider,  Peter  Antwerpen,  Peter  Müller  und  Antonius  Ulrich  das
           Handwerk, weil sie den fälligen Goldgulden nicht zahlen wollen.

                1746 – Samstag, den 8. Januar
           Bürgermeister Bossart verliest ein Dekret des Vogtes Herseler vom 17. Dezem-
           ber gegen den Sohn des Schöffen Müller, der 10 Bäume aus hiesigem Wald ge-
           holt hat. Kraft diesen Dekrets wird ihm die Veräußerung der Bäume untersagt.
           Binnen 4 Tagen muss der  Rat aber die  Entführung der Bäume  beweisen. Der
           Stadtschreiber  erhält  den  Auftrag,  mit  dem  Vogt  zu  verhandeln.  Der  Pastor
           verlangt vom Rat, 1 lb Wachs von Michel Göddertz einzutreiben. 281
           Göddertz  hatte  am  Neujahrstag  gebacken  und  einen  Sack  mit  Frucht  in  die
           Mühle getragen. Wenn der Delinquent den Wachs nicht innerhalb von 3 Tagen
           geliefert hat, soll er gepfändet werden. Bürgermeister Fechemer und die Her-
           ren Kleefuß und Alden jun. sollen zusammen mit dem Pastor eine Aufstellung
           der in der Kirche vorhandenen Paramente vornehmen. Der Stadtschreiber soll
           dem Pastor eine Aufstellung über die Kapitalien, welche die Kirche, die Gilde
           und das Hospital verleihen kann, übersenden. Matheis Schefer, Sohn von Pe-
           ter,  erscheint  vor  dem  Rat  und  bittet,  ihn  wegen  seiner  Ohnpäßlichkeit  vom
           Baumeisteramt freizustellen. Er bietet 94 tlr als Ablöse an. Der Rat will aber 100
           rtlr von ihm. Schließlich einigt man sich auf 94 rtlr und 3 Viertel Bleichart. Mit
           diesen  94  rtlr  soll  Baumeister  Großgart  die  Rechnung  von  Baumeister  Hart-
           mann über 80 rtlr 73 alb bezahlen. 282
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