Page 535 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747
1745 – Dienstag, den 14. Dezember
Im Beisein des Pastors fasst der Rat Beschlüsse über die abzuführenden Kapita-
lien und Zinsen der Kirche, der Gilde, des Hospitals und des Glockweins. U.a.
wird beschlossen, ein Quart Glockwein mit 5 alb 4 hll, das Malter Korn mit 10
gld, die Zinsen mit 5 % und das Pfund Öl mit 3 Blaffert zu berechnen. Für die
Unkosten sollen für jeden Reichstaler 2 alb Aufschlag berechnet werden.
1745 – Mittwoch, den 15. Dezember
Wiederum erscheint die Frau von Stefan Schumacher im Rat und bietet 1000
rtlr Kaution an, damit die Wache in ihrem Haus abgezogen werde, weil ihr
Mann krank und bettlägerig sei. Der Rat will einwilligen, wenn die Frau des
Stefan Schumacher den Kautionsschein mit unterschreibt. 276
Die Wache soll abgezogen werden, wenn sich Schumacher verpflichtet, weiter
den Hausarrest einzuhalten und die Wache sofort zu bezahlen. Wenn er aber
das Haus verlässt, werde gleich wieder eine Wache aufziehen. Die Frau wei-
gert sich aber, die Wache zu bezahlen. Also beschließt der Rat, dass die Wache
weiterhin in Schumachers Haus bleiben soll.
1745 – Samstag, den 18. Dezember
Der Baumeister trägt vor, dass die in Ramersbach gefundenen Bäume tatsäch-
lich zerschnitten worden seien. Bürgermeister Herrestorff erhält den Auftrag,
beim Vogt zu Beul die Vorladung des Sohnes von Schultheiß Matheis Müller
aus Ramersbach zu beantragen. Der Baumeister fügt noch hinzu, er habe die
Bäume mit dem Hund [Markierungseisen] gezeichnet. Der Rat setzt dem Ägi-
dius Werry die Wolltuchakzise auf 4 gld an. 277
Michel Göddertz muss für Wein-, Bier-, Branntwein- und Fruchtakzise 3 gld
zahlen. David Raths wird mit seiner Fruchtakzise auf 12 alb veranschlagt. Der
Ahrhoider Feldschütze Wilhelm Stahl klagt gegen Peter Zander. Dieser habe
gedroht, ihm die Fensterscheiben einzuwerfen. Zuvor hat Stahl den Zander ge-
stellt, als dieser im Zimmerhau von einem schönen Baum viele Äste abgeschla-
gen hatte. Auch der Niederhoider Feldschütz Matheis Dublin rügt. Da die ande-
ren Feldschützen und Förster nicht erschienen sind, muss jeder ½ tlr Strafe
zahlen. Der Rat bittet Herrn Kleefuß, das Amt des Hospitalsmeisters noch für
ein weiteres Jahr auszuüben. 278
Kleefuß stimmt dieser Bitte unter dem Beding zu, dass der Oberhoider Schatz-
heber ihm wenigsten 50 gld aus seinem Überschuss zahlt. Der Rat stimmt dem
zu. Laurens Heintzens Frau erhält Nachlass ihrer rückständigen Gildenzinsen
wegen des Stockalters und der Blindheit ihres Mannes. Zudem ist nicht sicher,
ob die Frau überhaupt noch Zinsen schuldig ist, da sie ihrer Aussage nach das
geliehene Kapital längst zurückgezahlt habe und das Geld anderweitig verlie-
hen worden sei. Da über den schlechten Zustand des Waldes geklagt wird, der
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