Page 534 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1744-1747


           die Abziehung der Wache einholen. Vorher müsse sie  aber eine  hinlängliche
           Kaution leisten. 242
           Der Rat schickt die Herren Schöffe Schefer, Ratsverwandter Kleefuß und den
           Stadtschreiber zu Schumacher, um ihm diese Konditionen zu erklären und ein
           Schreiben  des  Prokurators  Schrey  und  des  Generals  von  Wenge  vorzulesen.
           Stefan Schumacher wird dabei ganz wild. Er werde die Kaution nicht stellen
           und sich lieber mit einem Messer umbringen oder in den Kriegsdienst eintre-
           ten, dann habe ihm die hiesige Obrigkeit nichts mehr zu befehlen. Daraufhin
           verlassen die Herren das Haus. Die Wache bleibt bis auf einen anderweitigen
           Befehl aus Bonn im Hause Schumachers.

                1745 – Samstag, den 11. Dezember
           Der zeitige Pastor übergibt dem Rat den letzten Visitationsbericht. Darin wird
           auf einige Missstände in der hiesigen Pfarrkirche hingewiesen. 273
           Die  Originale  der  Kirchenbücher,  der  Gildenbücher  und  der  Einnahmen  des
           Pfarrers seien im Archiv unterzubringen. Der Rat einigt sich mit den Wollwe-
           bern über die Wolltuchakzise. Meister Franz Kehrich und Konrad Proff müssen
           je 5 gld 12 alb zahlen, und Jakob Froitzheim 3 gld an Keudelei-Akzise, weil er
           kein Tuch mehr anfertigt. Johannes Winckel erhält pro Monat 1 tlr, weil er in
           der vorherigen Umlage mit dem Marketender Huberti belegt gewesen ist. Die
           drei Bürger, die 11 Tage lang bei Stefan Schumacher die Wache gehalten ha-
           ben, erhalten als Wachlohn jeder 2 tlr. Der Rat gesteht Johannes Assenmacher
           zur Reparatur seines Hauses 3 Bäume zu. Am kommenden Dienstag soll sich
           der gesamte Rat treffen, um die Kirchen-, Gilden- und Hospitalszinsen abzu-
           rechnen. 274
           Es soll mit dem Pastor zusammen überlegt werden, wie hoch das ein oder an-
           dere  Kapital  zu  veranschlagen  ist.  Auf  Anstehen  des  zeitigen  Glöckners  An-
           dreas Becker  wird Arnold Barbier zur Lieferung der 8 lb Öl  binnen 8 Tagen
           aufgefordert. Die Stadt hat dem Hofrat Gruben einen Rehbock verehrt. Lam-
           bert Lützeler hat ihn gestern nach Bonn geliefert. Der Baumeister soll Lützeler
           ½ rtlr dafür hergeben.

                1745 – Montag, den 13. Dezember
           Der Amtsverwalter Backhoven hat ein Schreiben wegen des Cronenbergischen
           Kapitals an Bürgermeister Herrestorff geschickt. Danach will Herr von Gartzen
           das aufgekündigte Kapital zurück haben. Da dem Rat davon nichts bekannt ist,
           wird eine Beschlussfassung bis morgen zurückgestellt. Auf mehrmaliges An-
           stehen des Nachtsbläsers  Peter Engelgau soll Lammerich Hörsch diesem  aus
           Mitteln des Hospitals 1 rtlr auszahlen. 275


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