Page 62 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1702-1707
die Sache zu bereinigen. Die Schäden, die durch die Schweine von Kellner Pütz
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und der Magd des Herrn von Wentz im Rottstück von Nikolaus Schefer ent-
standen sind, sollen vor Gericht gebracht werden. 252
Damit das alles ordnungsgemäß verfolgt werden kann, sollen Schöffe Schefer
und der Ratsverwandte Wolff am Montag unter Zuziehung sämtlicher Erbge-
schworenen die gemeinen Steine aufsuchen, überprüfen und darüber ein Pro-
tokoll verfassen. Der Herr von Wentz soll laut Vertrag an Martini sein Busch-
geld bezahlen. Das ist nicht geschehen. Baumeister Caspar Löhr soll das Geld
bei Wentz eintreiben. Zahlt er nicht, soll der Vertrag null und nichtig sein. 253
1705 – Freitag, den 20. November
Gerhard Gies meldet wegen seines Bürgereids den Kellner Pütz dem Magistrat.
Pütz habe eigenhändig mit seinem Knecht oben der Klotzerbahn einen Eichen-
baum gefällt und abgefahren. Bürgermeister Becker setzt sich für die Schweine
des Prälaten von Steinfeld und die des Herrn von Wentz ein. Da die Angele-
genheit auf dem Gerichtsweg ist, sollen die Schweine [für die Schweinemast]
nicht akzeptiert werden. Der regierende Bürgermeister trägt einen Befehl aus
Köln vom 15. November vor. Er betrifft den Durchmarsch der Lüneburger un-
ter den Generalen von Spiegel und Bülow. Wie der Rat erfahren hat, steht wie-
der ein großer Durchmarsch bevor. Bürgermeister Stoll soll zu den Lünebur-
gern geschickt werden, um das Schlimmste abzuwenden. 254
1705 – Freitag, den 27. November
Der Gildenmeister Johannes Raumann berichtet, dass die Erben von Andreas
Rolen zwei Gildenweinberge aufgekündigt haben. Der Rat beauftragt Raum-
ann, die Aufkündigung in Bachem bekannt zu machen. Interessenten können
sich beim Rat melden. Da Jakob Dublin noch erhebliche Schulden an Schatz,
Simpla und beim Hospital hat, legt der Baumeister die Kaufschillinge [die Ein-
nahmen durch Verkauf] in Beschlag. Hans Heinrich Becker legt zwei Urteile
des Vogtsverwalters Paffrath vor. Er, Becker, hat einen Bauplatz, der Johann
Hess gehörte, gekauft. Der Vogtsverwalter verlangt nun eine Kurmut. Da der
Rat dieses Grundstück abgabefrei verkauft hat, bitte Becker nun um Schadlos-
haltung. 255
Der Rat hat vor dem Verkauf alles geprüft und keine Belastung festgestellt. Um
den Käufer schadlos zu halten, bittet der Rat den Vogtsverwalter, die strittige
Sache zum Gericht zu verweisen. Der Abdecker Hans Peter Nagel begehrt ein
31 Nach dem Schiffeln konnte das Land nur kurze Zeit landwirtschaftlich genutzt werden, dann
war der Boden ausgelaugt. Wenn das Land dann wieder verbuschte oder auch gezielt aufgeforstet
wurde, um Rahmen zu erzielen, nannte man es Rott.
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