Page 67 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1702-1707


           für eine Kirchenwiese jährlich 1 gld 12 alb Pacht zahlt. Weil das dem Rat zu
           wenig ist, kündigt er Markenheuer die Wiese. Zusammen mit den Achtern soll
           die Wiese neu und zu einem höheren Preis verpachtet werden.

                1706 – Freitag, den 23. April
           Der Bürgermeister präsentiert dem Rat ein Urteil gegen den Kirchenhalfmann
           von Gelsdorf Engelbert Ropertz, worin dem Boten Hecker befohlen wird, die
           Zwangsvollstreckungen gegen Ropertz durchzuführen. 282
           Der Lantershofener Schäfer hat seine Herde über den Forst und den Stungen-
           berg getrieben. Er bittet um eine erträgliche Strafe. Der Schäfer muss 4 gld zah-
           len. Dafür darf er aber – ohne Weiterungen für die nächsten Jahre – in diesem
           Jahr seine Herde weiter über Ahrweiler Gebiet treiben.
           Die Förster rügen. 283-284
           Dietrich Jacobs hat einen Weingarten im vorigen Jahr gemistet. Nun hat sein
           Schwager Hans Nalis Fabritius diesen Weingarten an sich genommen. Fabriti-
           us soll Jacobs wegen der Mistung 1 tlr zahlen. Nach Vorlage des Teilungszet-
           tels erhält Jacobs noch einmal 2 rtlr, die ihm von der Erbteilung her zustehen.
           Nachdem  Caspar  Löhr  wegen  der  verkauften  Bäume  an  die  Leute  von  Rech
           zur Rede gestellt worden ist, spezifiziert er den Empfang des Geldes. 284
           Die Recher werden für kommenden Donnerstag im Rat einbestellt. Der Hospi-
           talsmeister Jakob Angermond und der Gildenmeister Johannes Raumann kün-
           digen  ihre  Ämter  auf.  Kemmerling  verlangt  vom  Juden  Levi  den  Ersatz  des
           ihm, dem Juden, geliehenen Kessels, denn der zurückgegebene Kessel sei vol-
           ler Beulen und löchrig gewesen. Der Stadtdiener soll Zwangsmaßnahmen ein-
           leiten.
           Die Juden waren beim Durchmarsch der Lüneburger und Hessen von der Ein-
           quartierung befreit. Sie sollen dafür zahlen.
           Mararus       6 gld 12 alb
           Levi          6 gld 12 alb
           Joseph        8 gld
           Peter Markenheuer soll Anton Wolff wegen eines Ganges nach Rheinbach 2 gld
           4 alb zahlen. Der Magistrat wählt Heinrich Develich zum neuen Ratsherrn. Er
           wird sofort vereidigt. 285
           Tonnes  Kriechel  und  Heinrich  Gies  präsentieren  namens  der  Nachbarn  von
           Walporzheim  eine  Rechnung  wegen  der  Truppendurchmärsche.  Der  Rat
           macht  eine  Gegenrechnung  auf.  Weil  Walporzheim  bei  den  letzten  zwei
           Durchmärschen der hessischen und Lüneburger Truppen verschont geblieben
           war, sollen die Nachbarn dem Rat noch 100 gld bezahlen. Peter Upladen erhält
           um Gottes Willen 2 ½ Ellen Wolltuch für ein Hemd. Der regierende Bürger-
           meister verliest im Rat das Urteil der kurkölnischen Regierung in Sachen gegen
           das  Kloster  Marienthal.  Die  bei  der  Verhandlung  anwesenden  Prälaten  und
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