Page 65 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1702-1707
1706 – Dienstag, den 16. Februar
Bürgermeister Stoll, aus Köln zurückgekommen, trägt im Rat zwei Schriftstü-
cke wegen des Herrn von Wentz und des Herrn Pütz vor. Johann Goddertz hat
einen Gildenweingarten vor Romershecken als Driesch liegen lassen. Der Rat gibt
diesen Weingarten nun an Leopold Dünwald mit der Auflage, ihn neu zu set-
zen. Dünwald soll der Gilde den dritten Traubenteil geben. 270
1706 – Freitag, den 26. März
Stefan Remagen hat die Kirchenfenster hinter dem Hochaltar repariert. Er ver-
langt vom Magistrat 1 ½ rtlr für seine Arbeit. Obzwar die Ratsmitglieder als
Provisoren der Kirchen meinen, dass die Fenster wegen der unterbliebenen
Reparatur der Kirche Schaden genommen haben und sie daher nicht für die
Fensterreparatur aufkommen müssen, zahlt der Magistrat die Kosten für dies-
mal ohne Konsequenzen für weitere Unkosten, weil sonst die Geistlichen we-
gen des Windes nicht zelebrieren können. 271
Die Förster rügen. 271-275
Der Bürgermeister trägt vor, dass der Kellner Pütz auf dem Rollinger Thurn und
der Herr von Wentz beim Kuhhirten ihre Rinder zur Waldtrift angemeldet ha-
ben. Da schon wegen der Schweinetrift der beiden Herren ein Prozess beim Of-
fiziliat in Köln anhängig ist, bittet der Bürgermeister den Magistrat um eine
Entscheidung. Der Magistrat lehnt das Ansinnen der genannten Herren ab,
weil das Recht auf die Viehtrift nicht durch den Wohnsitz in Ahrweiler, son-
dern durch die Erfüllung der Bürgerpflichten wie Kriegslasten, gemeiner
Dienst usw. erworben wird. Dem Herrn von Wentz soll ein Haustück im He-
ckental zur Nutzung angeboten werden. Das Hospital hat vom Kloster Steinfeld
jährlich ein Mühlfass Korn zu fordern. 275
1706 – Samstag, den 27. März
Gemäß seinem Auftrag trägt Herr Schefer vor, dass Mies Koch und Chrysant
aus Rech nach dem Windbruch einige Bäume u.a. einen Kelterbaum [Balken, der
als Hebel der Kelter dient.] durch die Staffeler abfahren ließen. Schefer nennt
weitere Waldfrevler und nennt dem Rat auch die Fuhrleute aus Staffel, die be-
teiligt waren. Alle haben letztlich für die Bäume bezahlt. 277
1706 – Montag, den 29. März
Es sind viele Klagen beim Rat eingekommen, dass die von Herrn Miltz durch-
geführte Flößerei auf der Ahr großen Schaden verursacht hat. So ist u.a. die
Oberhuter Brücke fast ganz weggetrieben worden. Den Obsichterern Wilhelm
Schopp und Peter Knieps befiehlt der Rat, das an den Ufern noch liegende
Holz bei Strafe von 5 ggld nicht zu flößen. Das Geld, das Wilhelm Schopp noch
in Verwahr hat, wird beschlagnahmt.
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