Page 66 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1702-1707


                1706 – Mittwoch, den 31. März
           Heinrich Berg und Jakob Dublin klagen gegen Herrn von Wentz, der ihnen im
           Keller  oder  Kollhoff  Bäume  verbrannt  habe.  In  der  Mauchart  habe  der  Kellner
           Pütz große Eingriffe vorgenommen. 278
           Der  Rat  bildet  eine  Kommission  aus  den  Schöffen  Becker  und  Schefer,  den
           Ratsverwandten  Alden  und  Krupp  und  den  Erbgeschworenen  Tobias  Kemp
           und  Tilman  Kriechel.  Sie  sollen  eine  Prüfung  des  Sachverhaltes  vornehmen
           und  die  Waldstücke  absteinen,  damit  solche  Übergriffe  nicht  mehr  vorkom-
           men.
           Am Nachmittag behandelt der Rat die Schadensansprüche, die durch die Flö-
           ßerei entstanden sind. Von Seiten der Walporzheimer tragen Tonnes Kriechel
           und Hubert Appel vor, dass das Holz an der Heckenbrücke große Löcher ge-
           rissen habe, so dass zu befürchten ist, das Fundament der Brücke habe Schaden
           genommen. Für die Oberhut klagen Peter Knieps, Otto Hubrich, Peter Engels
           und Hermann Schaaf, Hutenmeister. Das abgeflößte Holz habe einen Teil der
           Oberhuter  Brücke  weggeschwemmt.  Sie  verlangen  von  Herrn  Milz  50  rtlr
           Schadenersatz. Der Rat gesteht ihnen 20 rtlr zu. 279
           Tilman Burbach klagt namens der Bachemer. Das Holz habe sich unterhalb von
           Bachem  verfangen.  Dadurch  seien  3  Pinten  vom  Gudenauer  Feld  wegge-
           schwemmt  worden.  Wilhelm  Schopp  erklärt,  es  sei  zwar  durch  die  Flößerei
           Schaden  entstanden,  aber  das  meiste  sei  durch  den  letzten  Eisgang  wegge-
           schwemmt worden. Der Rat legt die Schadenssumme auf 9 rtlr fest, davon soll
           die Stadt 2 rtlr erhalten. Die Müller der Stadt erscheinen vor dem Rat und kla-
           gen, dass ihre Klause zerstört worden sei. Sie sollen wegen des Schadens 10 tlr
           und ½ Ohm Tranck erhalten. Der Müller des Olligsteichs klagt zusammen mit
           den  Löhern,  dass  ihre  Klause  weggerissen  worden  sei.  Sie  verlangen  70  tlr
           Schadenersatz. Der Rat bewilligt ihnen 25 tlr und ½ Ohm Tranck zu 1 rtlr. Die
           Stadt klagt selbst, dass an verschiedenen Orten der Ahr das Holz mitt Einfres-
           sung  der  Brückenfundamente  großen  Schaden  getan  habe.  Das  sei  nur  unter
           großem  Materialaufwand  zu  reparieren.  Die  Stadt  verlangt  für  sich  25  rtlr
           Schadenersatz. Peter Nett von Neuendorf, der Knecht von Peter Milz, weist ei-
           nen Befehl aus Köln vor, nach dem der Vogtsverwalter Paffrath den Auftrag
           habe, die Schäden zu prüfen. Der Bürgermeister seinerseits weist einen schrift-
           lichen  Auftrag  vor,  nach  dem  der  Rat  seinerseits  dieses  Auftrag  habe.  Dabei
           soll es bleiben.

           Am  22.  April legte  eine  Ratskommission  9  Simpla  um,  davon  zwei  französi-
           sche. 281

           Weil  in  Caspar  Löhrs  Schatz  große  Verstöße  vorgekommen  sind,  soll  er  vor
           dem Rat erscheinen. Hans Jakob Markenheuer erscheint und gibt an, dass er
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