Page 26 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 3
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Einführung
und einen Busch am Stahlskreuz in der Größe von 71 Morgen, der Morgen im
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Wert von 6 rtlr, den die Gemeinde Mayschoß erwarb.
Pachteinnahmen
Die Einnahmen aus den Pachten verändern sich häufig. Die wichtigsten
Pachteinnahmen kamen von den städtischen Mühlen und der Verpachtung des
Stadtgrabens. Dieser war wegen der topographischen Lage der Stadt in vier
Abschnitte aufgeteilt, die sich jeweils von Tor zu Tor erstreckten: Der
Faulengraben zwischen Nieder- und Obertor erzielte 1631/32 14 gld 8 alb und
1677/78 20 gld Pachteinnahme. Der Bitzengraben zwischen Ahrtor und Obertor
erbrachte 1631/32 21 gld und 1677/78 28 gld Ertrag. Der Juichengraben lag
zwischen Ober- und Adenbachtor und trug 1631/32 16 gld und 1677/78 17 gld
12 alb Pacht ein. Der Weilergraben zwischen Adenbachtor wird nur 1631/32
mit einem Pachtertrag von 8 gld genannt. Dabei ist anzumerken, daß dieses
Grabenstück zeitweise eine Pulvermühle beherbergte.
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Im Ratsprotokoll vom 5. Mai 1631 39 ist festgehalten, daß die beiden Schöffen
Pützfeld und Hans Wilhelm Stapelberg die Fischerei im Jüchen- und im Fau-
lengraben auf 10 Jahre für sechs rtlr pachten. Allerdings gaben sie in den ersten
fünf Jahren nur 4 rtlr. Der Rat behielt sich vor, die Kreudereij (wohl an der Bö-
schungen) jährlich am Andreastag neu zu verpachten. Wegen seiner Mehrar-
beit sollte der zeitige Bürgermeister die Fischerei im Bitzengraben kostenlos
nutzen dürfen. Die andauernde landwirtschaftliche Nutzung des Stadtgrabens
ist wohl erst nach dem Dreißigjährigen Krieg möglich gewesen.
Aber schon in früherer Zeit, so 1583, mußte der Graben erst auf Befehl Sa-
lentins von Isenburg im Zuge des Kölner Krieges geflutet werden. Der
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Stadtgraben wurde nämlich um diese Zeit intensiv landwirtschaftlich als
Weingarten und Heuwiese genutzt.
Neben dem Stadtgraben erhielt die Stadt noch Pachteinnahmen aus der Öl-
mühle bei der Gesemer Brücke (8 gld zu 1677/78), der Lohmühle auf dem
Green (3 gld 6 alb zu 1677/78) und der Gereonischen Mühle (22 gld 18 alb zu
1677/78). Im letzten Falle ist noch zu ermitteln, wie die Gereonische Mühle in
den Besitz der Stadt gelangte. Ferner gaben die Bewohner der Häuser am Nie-
dertor der Stadt jährlich 4 gld 8 alb Pacht. Bei diesen Häusern handelte es sich
um die einzige bislang nachgewiesene Bebauung an der Stadtmauer vor 1800 –
ausgenommen die feuergefährlichen vier Backhäuser der Huten und das städt-
ische Brauhaus.
37 StaA A 209, S. 37 f.
38 StaA A 208, S. 379: Am 5. Mai 1631 wurde Thederich von Esch mit der Pulvermühle im
Weilergraben belehnt. Er gab der Stadt jährlich 6 Pfund Pulver. StaA A 209, S. 417: Am 2. Januar
1637 wurde Sylvester Heckenbach, wie schon sein Vater, mit der Pulvermühle im Weilergraben
gegen die Hergabe von 12 Pfund Pulver jährlich belehnt.
39 StaA A 208, S. 381-383.
40 QAW II 467 u. 468.
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