Page 29 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 3
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Einführung
alb. Hinzu kamen noch 2 rtlr als Salär für Meister Erwin Buddenbender. Ob
sich diese Investition bezahlt gemacht hat, ist nicht zu ermitteln.
Es fällt auf, daß im Rechnungsjahr 1677/78 fast ausschließlich Appeltrank ver-
abreicht wurde. Es wird Mißwachs gegeben haben.
Ausgaben für die Schützen
Die St. Sebastianus-Bruderschaft war die einzige Bruderschaft, die durch die
Stadt eine laufende Unterstützung erhielt. Diese Beihilfe war in den militäri-
schen Aufgaben dieser Vereinigung begründet.
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Zunächst war der größte Rechnungsposten für den Schank durch das Jahr mit
immerhin 24 Mark angesetzt. Dafür konnte man sich ca. ½ Fuder Wein kaufen.
Neben dieser städtischen Gabe sind die diversen Ausgaben für die Schützen-
feste bzw. Schießspiele zu erwähnen. Nach dem Königsschuß empfing die
Stadt den neuen König mit einem Ehrentrunk von 4 Quart Wein. Hier liegen
wohl die Ursprünge des heutigen Historischen Trinkzuges der Ahrweiler
Schützen begründet. 1492 stiftete die Stadt immerhin 62 Quart Wein aus Anlaß
eines Schießspiels auf dem Green. Wein wurde dem neuen Schützenkönig
präsentiert. Mit einer Beisteuer von einigen Mark wurden die nach auswärts zu
Schießspielen reisenden Schützen unterstützt. Ebenso wurden die Schützen,
die in Gefahrenzeiten den Bürgermeister oder andere hochrangige städtische
Beamte begleiteten, beim Heimkommen mit Wein beglückt. Daß die Stadt für
die Ausrüstung der Schützen (Zelte usw.) aufkam, versteht sich von selbst.
Stadtarbeiten
In den Rechnungen von 1487 bis 1510 begegnen wir vielen Ausgaben für die
Reparatur der Stadtbefestigung und der öffentlichen Gebäude. Die Intensität,
mit der an der Mauer, am Graben und an den Toren repariert bzw. umgebaut
wurde, läßt vermuten, daß die Schäden durch die Belagerung im Jahre 1474
doch beträchtlich gewesen sein müssen. 1487 sprach der Kurmeister von einem
neuen Ahrtor. Wir erfahren u.a. auch, daß die vier Stadttor jeweils ein Vortor
gehabt haben, und lernen heute nicht mehr existierende Mauertürme kennen.
Die ständigen Reparaturen an den öffentlichen Gebäuden wie der beiden Hel-
len, am Gewandhaus und der Schule kosteten die Stadt einen Teil des Etats.
Die Arbeiter wurden meistens pro Tag bezahlt. Auch hier sind Unterschiede
festzustellen. Meister erhielten natürlich einen höheren Lohn als Gesellen oder
Lehrjungen. Andere Werktätige besonders, wenn sie von auswärts kamen,
wurden im Stücklohn beschäftigt. Wenn sie längere Zeit in Ahrweiler beschäf-
tigt waren, z.B. beim Umbau des Obertores, stand ihnen samstags auch ein
Weindeputat zu. Neben den Arbeitslöhnen fielen reichlich Materialkosten an.
Auch hier sind die Fuhrlöhne im Verhältnis sehr hoch.
44 Vgl. hierzu: Hans-Georg Klein, Uns Schutzen zien zo Velde – Über die Heerfolge der Ahrweiler
Schützen um 1500, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2006, S. 124-128.
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