Page 108 - Quellen zur Geschichte der Stadt Ahrweiler, Bd. 5
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1725-1737


           Am Sonntag, dem 13. Oktober, schickte der Rat den Stadtschreiber Herrestorff
           auf  das  Schreiben  des  Andernacher  Stadtsekretärs  vom  6.  Oktober  hin  nach
           Bonn zum dortigen Schöffen Dr. Rentling  wegen des quantums intra muros.
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           Am 16. Oktober überbrachte Bürgermeister Develich dem Andernacher Rat die
           Nachrichten, die Stadtschreiber Herrestorff von Dr. Rentling aus Bonn mitge-
           bracht hatte.

                1726 – Samstag, den 19. Oktober
           Nachdem der Rat in Erfahrung gebracht hat, dass die Abtei Prüm und das Stift
           zu Münstereifel ihre Zehntweine in den nächsten Tagen abholen lassen wollen,
           schickt er den Stadtschreiber Herrestorff nach Adendorf und Bonn, um zu er-
           fahren, ob der Graf von der Leyen sein Kontingent bei der Bezahlung der Kir-
           chenfenster  leisten  wolle.  Bei  Hofrat  Kessel  in  Bonn  soll  Herrestorff  sich  er-
           kundigen, ob nicht Kraft des 1712 ergangenen Urteils des Offizials zu Köln, das
           die  Zehntherren  verpflichtete, für den Wiederaufbau des Kirchendaches  und
           Gewölbes zu sorgen, diese auch verpflichtet seien, die Fenster zu finanzieren.
           Der Offizial hat damals den Hofrat Kessel beauftragt, diesen Rechtsstreit wei-
           ter  zu  verfolgen.  Die  Stadt  will  von  Kessel  weiter  wissen,  ob  sie  im  Weige-
           rungsfalle der Zehntherren, deren Zehntweine in Beschlag legen könne.

                1726 – Montag, den 21. Oktober
           Der Stadtschreiber ist heute zurückgekommen und erstattet dem Rat Bericht.
           Bürgermeister Develich, Stadtschreiber Herrestorff und Baumeister Peter Mar-
           kenheuer  sen.  suchen  den  prümischen  Kellner  und  den  Scholaster  Schweis-
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           dahl  von Münstereifel auf, um zu erfahren, ob diese ihren Anteil an den Kir-
           chenfenstern gütlich bezahlen wollen. Im Weigerungsfall drohen sie mit dem
           Arrest des Zehntweines. 89

                1726 – Dienstag, den 22. Oktober
           Die Abtei Prüm lässt durch ihren hier residierenden Kellner Adam Calenberg
           und durch den Subprior Felicianus Winandt, der wegen des Todes des hiesi-
           gen Pastors anwesend ist, der Stadt 51 rtlr cour für die Kirchenfenster auszah-
           len. Diese Zahlung erfolgt in Abschlag für sämtliche Zehntherren. Dieses Geld
           nimmt der Schöffe Hubert Becker gegen Quittung in Verwahr.

                1726 – Freitag, den 25. Oktober
           Der Rat sendet die  abgestandenen Baumeister Caspar Löhr, Gerhard Schopp
           und  den  amtierenden  Bürgermeister  Develich  in  den  Busch,  um  die  Sturm-

           50  Dr. Franz Wilhelm Rentling, Schöffenbürgermeister zu Bonn.
           51  Wohl Kellner des Stifts Münstereifel.
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